LASK reagiert stark: Rassismus-Vorfälle empört Verein und Spieler!

LASK verurteilt rassistische Beleidigungen seiner Fans gegen Spieler, setzt auf Zusammenhalt und Aufarbeitung der Vorfälle.
LASK verurteilt rassistische Beleidigungen seiner Fans gegen Spieler, setzt auf Zusammenhalt und Aufarbeitung der Vorfälle. (Symbolbild/NAG Archiv)

Graz, Österreich - Der Linzer ASK hat auf die jüngsten rassistischen Beleidigungen seiner eigenen Fans reagiert und zeigt sich „zutiefst erschüttert“ über die Vorfälle, die während eines Auswärtsspiels gegen den Grazer AK auftraten. Das Spiel endete mit einer 0:1-Niederlage. Der Klub verurteilt die „menschenverachtenden und diskriminierenden Ausrufe“ scharf und betont, dass solche Äußerungen nicht mit den Werten des Vereins vereinbar sind. Jerome Boateng, Ex-Nationalspieler und Weltmeister, wurde in der Schlussphase des Spiels eingewechselt, als auf dem Platz mehrere schwarze Profis des Linzer ASK standen.

Die Mannschaft entschied sich nach dem Spiel bewusst gegen den Gang zu den Auswärtsfans, um ein starkes Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Dieser Schritt wurde von der Klubführung unterstützt und soll den Zusammenhalt im Team unterstreichen. Am Vortag gab es einen weiteren Vorfall bei den LASK-Amateuren, bei dem ein Zuschauer nationalsozialistisches Gedankengut verherrlichte. Der betreffende Fan wurde vom LASK angezeigt und soll ein bundesweites Stadionverbot erhalten. Der Klub hat angekündigt, beide Fälle lückenlos aufzuarbeiten und den Rassismus entschieden zu bekämpfen, um die Integrität des Fußballs zu wahren berichte die LVZ.

Rassismus als strukturelles Problem im Fußball

Das Thema Rassismus im Fußball ist nicht neu, sondern ein tief verwurzeltes Problem, das die Sportwelt europaweit betrifft. Laut einer Analyse von bpb zeigt sich, dass trotz verschiedener Initiativen gegen Rassismus, die Realität oft eine andere ist. So wurden beispielsweise in LaLiga seit Oktober 2021 18 Klagen wegen rassistischer Beschimpfungen eingereicht, während medial verbreitete Stereotype rassistische Vorurteile weiter festigen.

Die von DFB gestartete Anti-Rassismus-Kampagne „Fußballzeit ist die beste Zeit gegen Rassismus“ zielt darauf ab, nicht nur den Profifußball, sondern auch lokale Amateurmannschaften zu erreichen, die häufig die erste Anlaufstelle für junge Migrantinnen und Migranten sind. Leider bleibt der Erfolg dieser Bemühungen begrenzt, da in der Bundesliga 2020/21 20,6 % der Spieler schwarz waren, jedoch kein schwarzer Torwart im Einsatz war. Dies bringt die Problematik der Diversität und der Repräsentation auf den Punkt, da 87 % der Führungspositionen von weißen Männern besetzt sind.

Integration und Verantwortung im Profisport

Die Vorfälle beim Linzer ASK machen deutlich, dass es im Fußball nicht nur um Spiele und Siege geht, sondern auch um gesellschaftliche Verantwortung. Die klare Ansage des Clubs gegen Rassismus ist ein Schritt in die richtige Richtung, jedoch ist ein nachhaltiger Wandel nur möglich, wenn alle Akteure, von Spielern bis hin zu den Verbänden, gemeinsam an der Veränderung arbeiten. Der Fußball hat das Potenzial, eine Plattform für Integration zu schaffen und Menschen zusammenzubringen. Dies erfordert jedoch eine konsequente Auseinandersetzung mit den bestehenden Machtstrukturen und eine Erhöhung der Vielfalt in Entscheidungsprozessen.

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Ort Graz, Österreich
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