Lebensversicherungen im Test: Rentner erhalten oft zu wenig Geld!

Erfahren Sie die neuesten Testergebnisse zu Lebensversicherungen: Hohe Kosten, niedrige Renten und wichtige Tipps zur Altersvorsorge.
Erfahren Sie die neuesten Testergebnisse zu Lebensversicherungen: Hohe Kosten, niedrige Renten und wichtige Tipps zur Altersvorsorge. (Symbolbild/NAG)

Deutschland - In Deutschland setzen viele Menschen auf Zusatzrenten zur Altersvorsorge. Ein aktueller Test von Stiftung Warentest, der in der Analyse der Merkur veröffentlicht wurde, zeigt jedoch alarmierende Ergebnisse: Insgesamt wurden 14 klassische Rentenversicherungen untersucht, und die Ergebnisse offenbaren oft hohe Kosten sowie niedrige garantierte Renten. Lediglich drei Tarife erhielten die Bewertung „gut“, während fünf Anbieter sogar Auszahlungen garantieren, die unter den eingezahlten Beträgen liegen.

Ein Beispiel verdeutlicht die Problematik: Eine Modellkundin, die über 30 Jahre hinweg monatlich 200 Euro einzahlt, summiert auf insgesamt 72.000 Euro. Fünf der untersuchten Anbieter garantieren eine Auszahlung von weniger als diesem Betrag. Lediglich drei Anbieter versprechen eine Rückzahlung des vollen investierten Kapitals. Die Hannoversche Versicherung ist dabei mit 79.966 Euro (111% der Einzahlungen) die einzige Versicherung, die diese Bewertung erhielt, jedoch wurde ihr Flexibilität und Transparenz bescheinigt.

Finanzielle Sicherheit nur mit langfristiger Planung

Die aktuelle Situation wird nicht zuletzt durch die niedrigen Zinsen der letzten Jahre verstärkt, die Lebensversicherer vor Probleme stellen. Laut Test bieten Lebensversicherungsunternehmen wie Allianz und Debeka eine breite Palette an Altersvorsorgeangeboten an, die zunehmend weniger klassische Varianten beinhalten. Deshalb stellen Fondsgebundene Rentenversicherungen zwar geringere Sicherheit, doch bieten sie bessere Renditechancen.

Die Stiftung Warentest rät besonders Frauen, frühzeitig privat vorzusorgen. Vielen Frauen wird eine geringere gesetzliche Rente zugesprochen, häufig verursacht durch Care-Arbeit und Teilzeitarbeit. Ein sorgfältiger Vergleich von Angeboten, kombiniert mit einem bewussten Einkauf der Versicherungsleistungen, wird empfohlen.

Hohe Kosten schmälern Erträge

Ein zentraler Nachteil der privaten Rentenversicherung ist die hohe Kostenstruktur, wie auf der Verbraucherzentrale festgestellt wurde. Abschlusskosten in den ersten Jahren verringern den gesparten Betrag erheblich. Effektivkosten, die einen signifikanten Einfluss auf die Kapitalerträge bei langfristigen Anlagen ausüben, sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Ein Beispiel zeigt, dass bereits ein Effektivkostenanteil von 1% die Kapitalerträge um 43% reduzieren kann.

Vorzeitige Kündigungen von Lebens- oder Rentenversicherungen führen oft zu hohen Verlusten, da Abschlusskosten und Stornoabschläge anfallen. Die BaFin hat festgestellt, dass jährlich 3,14% der Fondspolicen vorzeitig beendet werden, was über 70% der Kunden betrifft, die langfristig in solche Verträge investiert haben. Diese Herausforderungen verdeutlichen die Notwendigkeit einer fundierten und flexiblen Altersvorsorge.

In Anbetracht all dieser Aspekte ist es entscheidend, sich frühzeitig und umfassend mit der eigenen Altersvorsorge auseinanderzusetzen. Der Markt der Lebensversicherungen zeigt auf, dass nicht jeder Tarif als Vorteil angesehen werden kann, und ebenfalls, dass der Trend zu Angeboten führt, die geringere Sicherheit versprechen, aber möglicherweise höhere Renditen ermöglichen.

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Ort Deutschland
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