Verkehrskollaps droht: Hochdorf wehrt sich gegen B30-Umleitung!

Hochdorf, Deutschland - Die geplante Sanierung der B30-Brücken bei Hochdorf, die ab 2028 ansteht, sorgt für massive Kritik und Besorgnis. Kai Hasselbach von der B30-Initiative äußert seine Frustration über die Entscheidung des Landesverkehrsministeriums, sowohl eine Vollsperrung der Strecke für 18 bis 21 Monate durchzuführen als auch den Verkehr über umliegende Dörfer umleiten zu lassen. Bürger hätten sich eine Lösung ohne Umleitung gewünscht, möglicherweise in Form eines Parallelbaus der Brücken, um die Verkehrsbelastung zu minimieren, wie Schwäbische.de berichtet.
Die Umleitung des Verkehrs aus Süden über Hochdorf, Schweinhausen und Appendorf sowie aus Norden über Appendorf, Degernau und Ingoldingen wird voraussichtlich eine erhebliche zusätzliche Belastung für die Anwohner darstellen. Hochdorf wird mit rund 5300 zusätzlichen Fahrzeugen pro Tag konfrontiert, während Ingoldingen etwa 5600 Fahrzeuge zusätzlich erwarten muss. Auch die Gemeinden Ummendorf und Reute werden mit jeweils 3400 zusätzlichen Fahrzeugen belastet. Diese Situation ist besorgniserregend, da Prognosen für die Bauzeit von bis zu 2000 Kraftfahrzeugen in der Vormittagsspitzenstunde und 1700 in der Abendspitzenstunde ausgehen.
Verkehrsprognosen und Herausforderungen
Die B30-Initiative sieht die Verkehrsqualität am Knotenpunkt Appendorf kritisch, da sie während der abendlichen Spitzenstunde als „ausreichend“ (Kategorie D) klassifiziert wird, jedoch bereits in der Vormittagsspitze als „mangelhaft“ (Kategorie E). In der Bauzeit wird befürchtet, dass die Leistungsgrenze überschritten wird und die Kategorie F erreicht wird. Dies könnte einen Verkehrskollaps zur Folge haben. Die Initiative fordert, dass die notwendigen Flächen für Spurerweiterungen alle im Eigentum des Landes sind, was jedoch nicht immer gegeben ist. Bürgermeister Stefan Jäckle bestätigt, dass eine wichtige Wegfläche im Eigentum der Gemeinde ist, was die Umleitungsvariante weiter gefährden könnte, wie ebenfalls von OpenPetition.de hervorgehoben wird.
Die Initiative hat Ende April eine Petition an das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg gerichtet, um das Vorhaben zu stoppen und alternative Lösungen, wie den Brückenbau unter laufendem Verkehr, zu prüfen. Die Petition hebt die Themen volkswirtschaftliche Schäden, Mobilität und Umweltauswirkungen hervor. IHK Ulm schätzt die zu erwartenden volkswirtschaftlichen Schäden der Vollsperrung auf bis zu 15 Millionen Euro und fordert eine Prüfung innovativer Bauverfahren, die durch Reformen im Planungs- und Genehmigungsverfahren ermöglicht werden könnten.
Alternative Bauverfahren und Materialfragen
Im Kontext der erforderlichen Sanierungen wird auch die Rolle von Stahl im Brückenbau immer relevanter. Die Nutzung von Stahl wird als Schlüssel zu einer zukunftsfähigen Verkehrsinfrastruktur angesehen. Vorteile wie hohe Materialeffizienz, Tragfähigkeit sowie eine uneingeschränkte Recyclingfähigkeit bieten Lösungen für ein schnelles und ressourcenschonendes Sanieren von Brücken. Der Einsatz von innovativen Stahllösungen könnte den Brückenbau revolutionieren, wobei Forschung und Entwicklung in diesem Bereich entscheidend sind, wie die Publikation von Stahl-online.de erläutert.
Die B30-Initiative zieht Parallelen zu einem ähnlichen Projekt in Bad Waldsee und kritisiert eine Ungleichbehandlung der Bürger. In Anbetracht der Mehrbelastung für die Gemeinden fordert die Initiative vehemente Unterstützung und Lösungen, die sowohl den Anforderungen des Verkehrs als auch den Bedürfnissen der Anwohner Rechnung tragen.
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Ort | Hochdorf, Deutschland |
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