60 Jahre Völkerfreundschaft: NRW und Israel feiern zusammen!

Düsseldorf, Deutschland - Am 14. Mai 2025 feierte Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit Israel 60 Jahre diplomatische Beziehungen. In einer Feierstunde im Düsseldorfer Landtag sprach Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und wies darauf hin, dass die enge Freundschaft zwischen den beiden Ländern trotz der grausamen Vergangenheit aufgrund der Menschheitsverbrechen der Nazis nicht selbstverständlich sei. Diese Worte kamen zu einem Zeitpunkt, an dem die Beziehungen zwischen Israel und Deutschland besonders von der aktuellen geopolitischen Lage beeinflusst werden, wie auch historische Ereignisse zeigen.
Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hob die Bedeutung der besonderen Freundschaft zwischen Nordrhein-Westfalen und Israel hervor und lud Wüst ein, im Laufe des Jahres Israel zu besuchen. Er betonte, dass wahre Freundschaft sich in schwierigen Zeiten zeige und erwähnte den jüngsten tödlichen Terroranschlag der Hamas auf Israel im Oktober 2023, der die Lage zusätzlich verschärfte. Beide Politiker verurteilten den Anschlag und würden sich aktiv für die Befreiung von 58 Geiseln einsetzen, die noch in der Gewalt der Hamas seien.
Ein Fundament gemeinsamer Werte
Wüst bekräftigte, dass Nordrhein-Westfalen fest an der Seite Israels stehe und forderte Wege, um die humanitäre Hilfestellung für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu verbessern, ohne dabei die Hamas zu unterstützen. Prosor entgegnete, dass bereits Überlegungen angestellt würden, um die unter der Kontrolle der Hamas leidende Zivilbevölkerung zu erreichen. Er versicherte, dass es bestmögliche Anstrengungen für die Befreiung der Geiseln sowie die Überwindung der Hamas benötige, um eine friedliche Zukunft aufzubauen.
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel wurden am 12. Mai 1965 ins Leben gerufen. In einer Entscheidung, die von Regierungssprecher Karl-Günther von Hase verkündet wurde, spiegelte sich sowohl das Bedürfnis nach Versöhnung als auch die geopolitischen Herausforderungen wider, die zu dieser Zeit bestanden. Bundeskanzler Ludwig Erhard hatte zunächst Bedenken über mögliche wirtschaftliche Nachteile und diskutierte die Waffenlieferungen an Israel.
Die Vergangenheit und die Zukunft im Blick
Die historische Verbundenheit zeigte sich nicht nur in politischen Analysen, sondern auch in persönlichen Begegnungen. Israels damaliger Ministerpräsident Ben Gurion drängte auf eine Versöhnung mit Deutschland. Er glaubte an die Möglichkeit einer neuen Beziehung, nachdem er Deutschlands Wandel erkannt hatte. Gleichzeitig gab es auch Widerstand: Raoul Teitelbaum, ein Holocaust-Überlebender, äußerte, dass die diplomatischen Beziehungen zu früh kämen und protestierte mit anderen Überlebenden gegen den Schritt. Dies verdeutlicht die Komplexität der deutsch-israelischen Beziehungen in der Vergangenheit.
Der erste deutsche Botschafter in Israel, Rolf Pauls, konnte die neuen Beziehungen nicht nur positiv gestalten. Seine Ankunft wurde von Protesten begleitet, die die tiefen Wunden der Geschichte noch einmal aufrissen. Dennoch war es wichtig, dass Pauls und sein israelischer Kollege, Asher Ben Natan, neue diplomatische Wege einschlugen und ein Bewusstsein für die Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel schufen.
Rückblickend ist die Freundschaft zwischen Nordrhein-Westfalen und Israel ein Zeugnis des gemeinsamen Bestrebens, aus einer schmerzhaften Vergangenheit zu lernen und eine bessere Zukunft zu gestalten. Es ist ein Wunsch, der nicht nur in den Worten der Politiker, sondern auch in den Herzen vieler Menschen trägt, die den Weg der Versöhnung beschreiten möchten.
Die feierlichen Worte von Ministerpräsident Wüst und Botschafter Prosor am heutigen Tag symbolisieren diesen unentwegten Willen zur Kooperation und zur Überwindung von Hass.
Für weitere Informationen zu den Jubiläumsfeierlichkeiten können Sie FAZ und Deutschlandfunk Kultur besuchen.
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Ort | Düsseldorf, Deutschland |
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