Brose Würzburg in Gefahr: 1.400 Jobs bedroht – Belegschaft wehrt sich!

Würzburg, Deutschland - Der Brose-Standort in Würzburg steht unter massivem Druck, da die Unternehmensführung eine mögliche Schließung prüft. Laut inFranken könnten rund 1.400 Arbeitsplätze betroffen sein. Diese Überlegungen sind nicht nur das Ergebnis von strategischen Managementfehlern, sondern auch von einer angespannten wirtschaftlichen Lage, hohen Kosten und einer rückläufigen Auftragslage.

In Reaktion auf die alarmierenden Entwicklungen haben IG Metall und der Betriebsrat bereits Protestaktionen sowie Unterschriftenkampagnen initiiert. Norbert Zirnsak von der IG Metall Würzburg unterstreicht die zentrale Bedeutung dieser Arbeitsplätze für die Region und fordert ein klares Bekenntnis des Unternehmens zur Belegschaft vor Ort. Yves Weinberger, Mitglied des Betriebsrats, ergänzt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein deutliches Signal für die Zukunft des Standorts erwarten.

Proteste und rechtliche Schritte

Die geplanten Veränderungen der Unternehmensstruktur, die zu einer Schließung führen könnten, lösen Wut und Besorgnis unter den Beschäftigten aus. Die IG Metall kritisiert die Pläne scharf und weist darauf hin, dass der geltende Tarifvertrag, welcher betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2026 ausschließt, in Frage gestellt wird. Zirnsak hat angekündigt, rechtliche Schritte einzuleiten, sollten gegen den Tarifvertrag verstoßen werden, so berichtet IG Metall.

Am 13. Februar findet eine Betriebsversammlung im Würzburger Werk statt, und für den 15. Februar ist eine Demonstration mit dem Motto „Würzburg wehrt sich! Brose-Aus? Wir lassen das nicht zu!“ geplant. Diese Versammlung und der Protest sollen dazu dienen, die Betroffenheit der Belegschaft auszudrücken und die Öffentlichkeit für die Bedeutung des Brose-Standorts zu sensibilisieren.

Wirtschaftliche Situation und Auswirkungen

Die wirtschaftliche Lage der Brose-Gruppe ist angespannt, was sich auch in Stellenstreichungen an anderen fränkischen Standorten niederschlagen wird. Bis Ende 2025 sollen insgesamt 520 Arbeitsplätze in Franken abgebaut werden, darunter etwa 120 in Würzburg. Gleichzeitig wird damit gerechnet, dass die Brose-Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr einen gravierenden Verlust von über 100 Millionen Euro erlitten hat. Laut IG Metall ist die Fertigung in Würzburg jedoch profitabel und sollte nicht zur Disposition stehen.

Diese Krise ist nicht nur ein Problem für Brose, sondern betrifft ebenso andere fränkische Autozulieferer wie Schaeffler und Leoni. Die gesamte Automobilbranche steht unter Druck, ausgelöst durch hohe Kosten, schwache Nachfrage und den Übergang zur Elektromobilität, wie der IW Köln berichtet.

Die IG Metall rät den Beschäftigten, keine voreiligen Aufhebungsverträge zu unterschreiben, und bietet umfangreiche Beratung an, um die Arbeitsplätze in der Region Würzburg zu sichern und die Zukunft des Standorts aktiv zu gestalten.

Details
Vorfall Stellenabbau
Ursache Managementfehler, hohe Kosten, rückläufige Auftragslage
Ort Würzburg, Deutschland
Schaden in € 100000000
Quellen