Waffenruhe im Ukraine-Konflikt: Über 700 Verstöße seit Mitternacht!

Kiew berichtete am 8. Mai 2025 von über 700 Verstößen gegen die russische Waffenruhe im Ukraine-Konflikt – Konflikt bleibt angespannt.
Kiew berichtete am 8. Mai 2025 von über 700 Verstößen gegen die russische Waffenruhe im Ukraine-Konflikt – Konflikt bleibt angespannt. (Symbolbild/NAG)

Kupjansk, Ukraine - Am 8. Mai 2025 bleibt die Situation im Ukraine-Konflikt unverändert angespannt. Kiew berichtet von zahlreichen Verstößen gegen die von Russland erklärte Waffenruhe. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha gibt an, dass seit Mitternacht über 700 Verstöße verzeichnet worden sind. Im Gegensatz dazu behauptet das russische Verteidigungsministerium, die eigene Armee halte sich an die vereinbarte Feuerpause und reagiere lediglich auf ukrainische Angriffe. Juri Uschakow, ein Berater von Präsident Wladimir Putin, betont, dass die Einhaltung der Waffenruhe entscheidend für die zukünftige Entwicklung des Konflikts sei.

Die vom Kreml ausgerufene Waffenruhe gilt bis einschließlich Samstag, den 9. Mai, einem bedeutenden Feiertag in Russland. Trotz der Erklärungen aus Moskau hat die Ukraine der Waffenruhe nicht offiziell zugestimmt, jedoch gibt es Berichte über einen internen Befehl zur Waffenruhe aus Kiew. Olexij Hontscharenko, ein Abgeordneter des ukrainischen Parlaments, beteuert, dass die Ukraine stillschweigend an dieser Vereinbarung festhalte. In Kursk meldet Moskau einen angeblichen ukrainischen Versuch, die Frontlinien zu durchbrechen.

Verhandlungen und Skepsis in der Ukraine

Gleichzeitig finden weiterhin Gespräche zwischen den USA und Russland über eine Lösung des Konflikts statt. Die Ukraine fordert eine 30-tägige Waffenruhe für Friedensgespräche und betrachtet die russische Ankündigung als „Manipulation“. Die Skepsis gegenüber solchen Verhandlungen ist in der ukrainischen Bevölkerung weit verbreitet: Laut Umfragen befürworten 77 Prozent eine vorübergehende Feuerpause von 30 Tagen, jedoch zweifeln viele an der Verlässlichkeit Putins. Selbst Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich nach Gesprächen in Saudi-Arabien skeptisch und betont, dass die Ukraine sich in Richtung eines nachhaltigen Friedens bewege.

Im Osten des Landes ist die Lage alarmierend. Berichten zufolge fliehen Anwohner aus Kupjansk, da russische Truppen nur wenige Kilometer entfernt sind. Eine Anwohnerin schildert, dass sie in zwei Tagen 31 Bombenangriffe erlebt hat. Die Mehrheit der Menschen in Kupjansk hat die Stadt bereits verlassen, was die Dramatik der Situation verdeutlicht.

Die Rolle der internationalen Gemeinschaft

Die Ukraine setzt auf Druckmittel und Gespräche mit westlichen Sicherheitsberatern, um die Verhandlungen voranzutreiben. Andrij Jermak, der Kanzleichef in Kiew, hebt hervor, dass eine vollständige Feuerpause der erste Schritt zu einem gerechten Frieden sein müsse. Angesichts der anhaltenden Kämpfe und der Luftangriffe in vielen Landesteilen bleibt die Situation jedoch angespannt und die Zukunft ungewiss. Währenddessen fordert Russland eine Aufhebung von Sanktionen im Lebensmittelbereich, bevor es eine Einstellung der Angriffe in Betracht zieht.

Die aktuellen Ereignisse machen deutlich, dass der Ukraine-Konflikt weiterhin ungelöst ist. Die Diskussionen über eine Waffenruhe und den Weg zu einem dauerhaften Frieden stehen im Zeichen erheblicher Skepsis auf beiden Seiten, während die leidtragende Zivilbevölkerung in den betroffenen Gebieten leidet.

Für weitere Informationen, siehe auch die Berichterstattung auf Tagesspiegel und Tagesschau.

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Ort Kupjansk, Ukraine
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