Lawrow zu Trump: Russland offen für Dialog, aber keine Sanktionserhöhung!
Riad, Saudi-Arabien - Im heutigen CBS-Interview äußerte sich der russische Außenminister Sergey Lawrow ausführlich zu den angespannten Beziehungen zwischen Russland und den USA sowie zur aktuellen Lage in der Ukraine. Laut unser mitteleuropa ließ Lawrow durchblicken, dass der Fokus auf tatsächlichen Verhandlungen liegt, während er die Drohung von Präsident Trump bezüglich sekundärer Zölle auf russisches Öl kommentierte. Er erklärte, dass die russische Wirtschaft umstrukturiert wurde, um autark zu sein, und äußerte Bedenken hinsichtlich einer möglichen Flut amerikanischer Produkte, sollte Washington die Sanktionen aufheben.
Lawrow betonte, dass die Entscheidung über Sanktionen in der Hand der USA liege und dass Russland keine Angebote zur Aufhebung gemacht habe. Zudem äußerte er, dass amerikanische Unternehmen, die den russischen Markt verließen, durch andere Investoren ersetzt werden könnten. Russland sei jedoch offen für Geschäfte mit US-Firmen, solange diese auf Augenhöhe stattfänden.
Diplomatische Annäherung zwischen den USA und Russland
Die diplomatischen Beziehungen scheinen nach einer langen Phase der Eiszeit Fortschritte zu machen. Wie Tagesschau berichtet, trafen sich der amerikanische Außenminister Marco Rubio und sein russischer Kollege Sergey Lawrow kürzlich in Riad, um über die Ukraine und Wirtschaftsbeziehungen zu diskutieren. Dieses Treffen, das mehr als vier Stunden dauerte, wird als Schritt zur Normalisierung der Beziehungen angesehen und sollte als Vorbereitung für ein anstehendes Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin dienen.
Beide Seiten sollen sich über die Notwendigkeit einig sein, die Botschaften regelmäßig zu besetzen, was Rubio als entscheidend für lebendige diplomatische Beziehungen bezeichnete. Kirill Dmitrijew, der Chef des russischen Investitionsfonds, lobte Trumps Team und betonte, dass es bei den Verhandlungen nicht nur um die Aufhebung der Sanktionen gehe, sondern auch um einen ernsthaften Verhandlungsprozess zur Beendigung des Ukraine-Kriegs.
Verhandlungen über einen möglichen Waffenstillstand
Die Verhandlungen, die ebenfalls in Riad stattfinden, werden von den Beteiligten als „technisch“ beschrieben und konzentrieren sich auf die Details eines möglichen begrenzten Waffenstillstands. Themen wie der Verzicht auf Angriffe auf Energieanlagen und kritische Infrastrukturen sowie der Schutz der Schifffahrt im Schwarzen Meer stehen im Mittelpunkt der Gespräche. Die US-Delegation wird von Mitarbeitern des Außenministeriums, dem Sondergesandten Keith Kellog und dem Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz gebildet, während die russische Delegation von Grigori Karasin und Sergej Beseda angeführt wird, wie Tagesschau berichtet.
Grigori Karasin, der auf Sanktionslisten steht, und Sergej Beseda, ein ehemaliger FSB-Generaloberst, haben lange Karrieren in der internationalen Politik. Beseda war in der Vergangenheit aktiv am Euromaidan-Aufstand in Kiew beteiligt und wird nachgesagt, dass er Putin zur Ukraine-Invasion beraten hat. Karasin äußerte, dass die US-Regierung die russischen Forderungen besser verstehe als Europa und betonte die Offenheit Russlands für weitere Kontakte und Verhandlungen.
Trotz dieser diplomatischen Fortschritte bleibt die Situation komplex. Präsident Selenskyj von der Ukraine hat gefordert, dass sein Land und Europa in die Friedensgespräche einbezogen werden. Der Kreml erklärt zudem, dass Putin zu Gesprächen bereit sei, kritisiert jedoch die Legitimität Selenskyjs, dessen Amtszeit nach Kreml-Ansicht im Mai 2024 abgelaufen sei. Das ukrainische Staatsoberhaupt hält jedoch fest, dass seine Vollmachten aufgrund des Kriegsrecht bis auf Weiteres in Kraft bleiben.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Riad, Saudi-Arabien |
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