Trump drückt auf Europa: Billigere Medikamente für die USA im Visier!

USA - US-Präsident Donald Trump setzt seine Bemühungen fort, die astronomisch hohen Arzneimittelpreise in den Vereinigten Staaten zu senken. Wie Südkurier berichtet, plant Trump die Einführung des Prinzips der „Most Favored Nation“ (MFN), das bedeutet, dass die USA nicht mehr für Medikamente bezahlen sollen als das Land mit dem niedrigsten Preis. Trump kritisiert, dass die Gesundheitsversorgung anderer Länder durch überhöhte Preise in den USA subventioniert wird und bezeichnet europäische Staaten als „unverschämt“.
Er kündigte an, ein bedeutendes Dekret zu unterzeichnen, um die Preispolitik der Pharmaindustrie zu reformieren. Innerhalb von 30 Tagen soll das US-Gesundheitsministerium konkrete Ziele zur Preissenkung festlegen. Dies geschieht in einem Zusammenspiel verschiedener Regierungsbehörden: Das Handelsministerium wird gegen als unfair empfundene Preispolitiken im Ausland vorgehen, während die FDA prüfen wird, ob Importe aus weiteren Industrieländern erlaubt werden können.
Reaktionen aus der Pharmaindustrie
Die Ankündigung hat bereits zu einem Rückgang der Aktien im Pharmasektor geführt. Unternehmen wie Sanofi und Novo Nordisk verloren fast sechs Prozent, während AstraZeneca und GSK bis zu vier Prozent einbüßten. Diese Entwicklung verdeutlicht, wie stark der geplante Eingriff bereits jetzt die Marktpsychologie beeinflusst, wie ebenfalls Apotheken Umschau berichtet.
Trump hat die Pharmaindustrie in der Vergangenheit wegen ihres Einflusses auf Medikamentenpreise kritisiert. Das Fehlen einer zentralen Preisregulierung in den USA im Gegensatz zu vielen anderen Industrieländern könnte die Probleme verstärken. Eine solche Regulierung wird jedoch klassisch von beiden politischen Lagern als heikel empfunden. Zuvor hatte die Biden-Administration die Pläne zur Einführung von MFN-Preisen blockiert.
Kritik am MFN-Modell
Die Einführung des MFN-Preismodells birgt Risiken, die in einer Analyse von Schaeffer Institute dargelegt werden. Es könnte von Pharmaunternehmen durch vertrauliche Rabatte manipuliert werden, was dazu führt, dass die tatsächlichen Preise unverändert bleiben. Zudem könnte die Abhängigkeit von ausländischen Preisvorgaben die Innovationskraft der US-Pharmaindustrie gefährden, da etwa 70 Prozent des globalen Pharmaumsatzes aus den USA stammen. Ein solcher Rückgang könnte letztendlich dazu führen, dass die Preise in den USA unverändert bleiben, weil Firmen sich aus internationalen Märkten zurückziehen, wie in der Analyse skizziert wird.
Trump verspricht eine drastische Preissenkung von 30 bis 80 Prozent für bestimmte Medikamente. Diese Zielsetzung ist allerdings unklar in Bezug auf den Umfang und ob sie sich nur auf Medicare beschränkt. Die Reformvorschläge sind nicht neu; bereits während seiner ersten Amtszeit wurden ähnlichen Vorschläge diskutiert, jedoch ohne Erfolg.
Trump hat in seiner Ankündigung betont, dass Wahlkampfspenden keinen Einfluss auf seine Entscheidungen haben werden. Auch während der Amtszeit seines Vorgängers, Joe Biden, war die Regulierung von Medikamentenpreisen ein zentrales Thema, welches einen Gesetzesentwurf zur Preisverhandlung bei Medicare hervorbrachte. Diese dynamische Lage verdeutlicht die anhaltenden Spannungen und Herausforderungen im Bereich der Gesundheitsreform in den USA.
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Ort | USA |
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