Venezuela stoppt Flüge aus Kolumbien: Machtkampf eskaliert vor Wahlen!

Venezuela - Flüge zwischen Venezuela und Kolumbien wurden kürzlich ausgesetzt, nachdem mehr als 30 Personen festgenommen wurden, die beschuldigt werden, einen Coup gegen die venezolanische Regierung geplant zu haben. Laut der venezolanischen Luftfahrtbehörde, die von Al Jazeera zitiert wird, tritt das Flugverbot einen Tag nach den bevorstehenden Parlamentswahlen in Kraft und soll eine Woche dauern. Innenminister Diosdado Cabello erklärte, die Maßnahmen seien sofort und unumgänglich, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.
Die Festnahmen, die sowohl venezolanische als auch ausländische Staatsbürger einschlossen, geschahen vor den Wahlen, welche in einem von schweren Menschenrechtsverletzungen geprägten Umfeld stattfinden. Berichten zufolge wurden die Verdächtigen mit dem Ziel festgenommen, Explosivstoffe in Botschaften, Krankenhäusern und Polizeistationen zu platzieren. Unter den Festgenommenen waren 21 Venezolaner sowie 17 Ausländer, darunter Bürger aus Kolumbien, Mexiko und der Ukraine.
Hintergrund der Festnahmen
Die Festnahmen fallen in einen Kontext politischer Repression, der seit den Präsidentschaftswahlen im Juli 2024 immer gravierender wurde. Laut einem Bericht von Human Rights Watch gab es massive Unterdrückungen, die sich nach der Wahl verschärften. Proteste zur Forderung einer fairen Stimmenauszählung führten zu zahlreichen Menschenrechtsverletzungen durch staatliche Behörden, darunter Schikanen, Verhaftungen und Morde.
Besonders besorgniserregend ist, dass über 2.400 Menschen im Zusammenhang mit Protesten gegen die Wahl festgenommen wurden. Zudem dokumentierte die Organisation Foro Penal über 1.580 politische Gefangene, darunter 114 Kinder. Die internationale Gemeinschaft hat die Wahlergebnisse von Präsident Nicolás Maduro, der mit über 51 Prozent der Stimmen gewann, weitgehend als betrügerisch zurückgewiesen.
Humanitäre Krise in Venezuela
Die humanitäre Lage in Venezuela bleibt unter dem Druck politischer Instabilität katastrophal. Wie im Bericht von Amnesty International dargelegt, sind wirtschaftliche und soziale Rechte der Bevölkerung stark gefährdet. Hohe Treibstoffpreise und eine unzureichende Stromversorgung haben die Situation weiter verschärft. Im August 2024 war ein Großteil des Landes bis zu zehn Stunden täglich ohne Strom.
Zusätzlich leiden viele Venezolaner unter extremer Armut; fast 82 Prozent der Bevölkerung lebten in Armut, während 53 Prozent als extrem arm gelten. Die Preise für grundlegende Nahrungsmittel sind für viele unerschwinglich geworden, was zu einem drastischen Rückgang der Lebensqualität geführt hat. Schwangere Frauen und stillende Mütter sind dabei besonders von Unterernährung bedroht.
Die Kombination aus politischer Repression, Menschenrechtsverletzungen und einer tiefen humanitären Krise schafft ein besorgniserregendes Umfeld für die Bürger Venezuelas, die sich vor einer ungewissen Zukunft sehen.
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Ort | Venezuela |
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