Niedersachsen kämpft mit Wohnungsnot: 24% weniger Neubauten 2024!

Niedersachsen verzeichnet 2024 einen Rückgang der Neubauwohnungen um 23,8 %. Experten fordern Maßnahmen gegen den Wohnungsnotstand.
Niedersachsen verzeichnet 2024 einen Rückgang der Neubauwohnungen um 23,8 %. Experten fordern Maßnahmen gegen den Wohnungsnotstand. (Symbolbild/NAG)

Niedersachsen, Deutschland - In Niedersachsen hat sich die Situation im Wohnungsbau 2024 weiter verschärft. Laut aktuellen Berichten wurden im vergangenen Jahr insgesamt 19.352 neue Wohnungen fertiggestellt, was einem Rückgang von 23,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Abwärtstrend ist bereits seit 2023 zu beobachten, als die Zahl neuer Wohnungen um fast 14 Prozent gesunken war, wie FAZ berichtet.

Die vorliegenden Zahlen zeigen, dass mehr als die Hälfte der 2024 neuen Wohnungen, nämlich 10.421, auf Mehrfamilienhäuser mit mindestens vier Parteien entfiel. Interessanterweise betrug der Rückgang bei den Mehrfamilienhäusern sogar 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die durchschnittliche Dauer bis zur Fertigstellung dieser Gebäude lag bei 25 Monaten, während Einfamilienhäuser im Durchschnitt nach 19 Monaten abgeschlossen wurden. Im Jahr 2023 lag diese durchschnittliche Bauzeit für Mehrfamilienhäuser noch bei 20 Monaten.

Steigender Bedarf und zurückgehende Angebote

bezahlbaren Wohnungen. Der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen hat berichtet, dass 2023 die Zahl der Neubauten sogar um mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen ist. In Niedersachsen und Bremen wurden von 179 Mitgliedsunternehmen zudem ca. 1.600 neue Wohneinheiten in Niedersachsen und ca. 240 in Bremen fertiggestellt, wie vom NDR festgestellt wurde (NDR).

Ein dringender Mangel an Sozialwohnungen ist ebenfalls ein drängendes Problem: Momentan fehlen in Niedersachsen mehr als 100.000 Sozialwohnungen. Dies geschieht trotz eines notwendigen Investitionsvolumens, welches im Jahr 2023 rückläufig war. Die Investitionen in Neubauten sanken um 115 Millionen Euro auf 463 Millionen Euro. Diese Abnahme wird teilweise auf die hohen Klimaschutzziele zurückgeführt, die vielen Bauträgern als Hemmschuh dienen, wie Susanne Schmitt, Direktorin des Verbandes, betont.

Mietbelastungen in Deutschland

Die Situation der Mietenden in Deutschland ist ebenfalls besorgniserregend. Über ein Drittel der 21 Millionen Mieterhaushalte sind durch Wohnkosten überlastet. In ungefähr 3,1 Millionen Haushalten werden mehr als 40 Prozent des Einkommens für Kaltmieten und Heizkosten aufgebracht. Der durchschnittliche mieterische Haushalt hat mit 69 m² weniger Wohnfläche als der Bundesdurchschnitt von 93 m². Besonders besorgniserregend ist, dass die durchschnittlichen Mieten für inserierte Bestandwohnungen 2022 um 4 Prozent auf 9,66 € je m² stiegen, wobei in Berlin zwischen November 2022 und Februar 2023 eine Erhöhung von unglaublichen 27 Prozent zu verzeichnen war (Mieterbund).

Insgesamt ist die Lage am Wohnungsmarkt in Niedersachsen und darüber hinaus alarmierend. Es sind umfassende Maßnahmen nötig, um den steigenden Bedarf an Wohnraum zu decken und gleichzeitig die finanziellen Belastungen für Mieterhaushalte zu reduzieren.

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Ort Niedersachsen, Deutschland
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