Putin vergleicht Ukraine-Krieg mit Sieg über den Nationalsozialismus

Wladimir Putin rechtfertigt den Ukraine-Krieg bei der Militärparade zum 80. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland in Moskau.
Wladimir Putin rechtfertigt den Ukraine-Krieg bei der Militärparade zum 80. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland in Moskau. (Symbolbild/NAG)

Roter Platz, Moskau, Russland - Am 9. Mai 2025 erinnert Russland mit großem Pomp an den 80. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland. Die Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau, die um 10 Uhr begann, stellt das Herzstück der Feierlichkeiten dar und wird als größte Militärparade in der Geschichte des Landes angesehen. Über 10.000 Soldaten marschieren in einem beeindruckenden Aufgebot, das zahlreiche Einheiten aus Ex-Sowjetrepubliken sowie aus Ländern wie China, Ägypten, Laos und Myanmar umfasst. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping war als der höchste ausländische Gast anwesend, während kein Vertreter westlicher Länder aufgrund des Ukraine-Kriegs an der Parade teilnahm.

In seiner Rede während der Parade rechtfertigte Präsident Wladimir Putin den aktuellen Krieg gegen die Ukraine, indem er diesen mit der Verteidigung der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg gleichsetzte. Laut Süddeutsche bezeichnete er Russland als unüberwindbares Hindernis gegen Nazismus und Russophobie und betonte, dass die gesamte Nation hinter den Kämpfern der „militärischen Spezialoperation“ stehe. Putin unterstrich zudem den entscheidenden Anteil der Sowjetarmee am Sieg über Hitler-Deutschland und hob die Rolle Chinas im Krieg hervor, während er den Beitrag der westlichen Alliierten nicht namentlich erwähnte, sondern lediglich andeutete.

Feierlichkeiten und Sicherheitsvorkehrungen

Die Feierlichkeiten sind von hoher sicherheitspolitischer Sensibilität geprägt, da Teile Moskaus abgeriegelt und das Mobilfunknetz deaktiviert wurde, um mögliche Drohnenangriffe zu verhindern. Zuschauer zeigen sich überzeugt von der Bedeutung des Gedenkens an die sowjetischen Opfer des Zweiten Weltkriegs, was in der Teilnahme von Staatsgästen aus etwa 30 Ländern, darunter Venezuela, Brasilien sowie den Palästinensischen Autonomiebehörden, zum Ausdruck kommt. Dennoch sind die Abwesenheit westlicher Politiker und die Haltung der internationalen Gemeinschaft aufgrund des Ukraine-Konflikts deutlich spürbar.

Wie Tagesschau berichtet, sind neben den regulären russischen Truppen auch Einheiten, die im Ukraine-Krieg aktiv sind, Teil der Parade. Über die Zahl von 27 Millionen sowjetischen Opfern des Zweiten Weltkriegs wird erinnernd reflektiert; dies bleibt der wichtigste Feiertag in Russland, an dem die Heldentaten der Vorfahren gewürdigt werden.

Militärtechnik und Präsentationen

Die Parade beeindruckt durch ihre militärische Technik, die mehr umfasst als in den Vorjahren. Laut Vorarlberg Online werden unter anderem panzer sowie Interkontinentalraketen präsentiert. Die military-orchestrierten Aufführungen und die bewegenden Reden sollen die russische Bevölkerung einen und verdeutlichen, dass Russland trotz der gegenwärtigen Isolation einen starken internationalen Einfluss gilt.

Putins Ansatz, eine Verbindung zwischen dem Zweiten Weltkrieg und dem gegenwärtigen Konflikt zu schaffen, wird von Kritikern als propagandistisch eingeschätzt. Seiner Ankündigung einer dreitägigen Feuerpause im Ukraine-Konflikt um den 9. Mai, die von der Ukraine als zynisch zurückgewiesen wurde, schloss sich ein Vorwurf von Hunderte Verstöße gegen diese Vereinbarung an.

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Ort Roter Platz, Moskau, Russland
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