Zukunft des Fahrens: Ulmer Uni zeigt die Zukunft des kooperativen Fahrens!

Lehr, Deutschland - Ein bedeutendes Demo-Event zum vernetzten kooperativen Fahren fand am 9. April 2025 an der Universität Ulm sowie im benachbarten Lehr statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von den Universitäten Ulm und Duisburg-Essen sowie den Unternehmen Bosch und Nokia und gehört zum EU-Projekt PoDIUM, das als „Reallabor Deutschland“ fungiert. In einer beeindruckenden Live-Demonstration führten zwei automatisierte Fahrzeuge ein kooperatives Manöver durch, während ein blockierendes Fahrzeug den Verkehrsfluss simulierte.

Professor Michael Buchholz von der Universität Ulm leitet die Arbeiten im deutschen Reallabor des Projekts. Hierbei spielen umfassende Umgebungsdaten eine zentrale Rolle, um sichere Interaktionen zwischen den automatisierten Fahrzeugen zu gewährleisten. Sensoren und Kameras wurden an Lichtmasten in der Testkreuzung installiert, um die notwendigen Daten zu sammeln. Die Fahrzeuge nutzen Informationen von eigenen Sensoren sowie von der Verkehrsinfrastruktur, während ein Server im Mobilfunknetz das kooperative Manöver steuert.

Technologie und Infrastruktur

Die Herausforderungen im Zusammenhang mit vernetzter und automatisierter Mobilität sind gewaltig. Vorhandene Systeme der physischen und digitalen Infrastruktur erfüllen oft nicht die Anforderungen, die durch die Automatisierung des Verkehrs entstehen. Laut dem Bericht sind Aspekte wie Konnektivität, Zusammenarbeit, Datenmanagement und die Zuverlässigkeit der Infrastruktur entscheidend für den Erfolg solcher Projekte. Das PoDIUM-Projekt, das im Jahr 2022 gestartet wurde, verfolgt das Ziel, Vertrauen und Nachhaltigkeit in diesem Bereich zu fördern.

Im Rahmen des Projekts werden in drei „Reallaboren“ in Deutschland, Italien und Spanien anspruchsvolle Anwendungsfälle definiert und demonstriert. Diese Reallabore sind essenziell für die Identifikation und Bewertung von Konnektivität und cooperative Behavior. Das deutsche Reallabor in Ulm wird von der Forschungsgruppe „Vernetztes Fahren/Vernetzte Infrastruktur“ an der Universität Ulm koordiniert. Hier wird eine Pilotanlage mit Infrastruktursensorik an einer Kreuzung im realen Straßenverkehr getestet.

Europäische Rahmenbedingungen

Die Förderung innovativer Technologien für die vernetzte, kooperative und automatisierte Mobilität steht auch im Einklang mit den Strategien der EU. Diese umfassen unter anderem die Verbesserung digitaler Technologien wie Robotik, IoT und Künstliche Intelligenz zur Unterstützung autonomer Fahrzeuge. Mobile Netzwerke wie 5G spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Die EU-Kommission unterstützt die Einführung solcher Technologien durch zahlreiche Initiativen und Projekte, die grenzüberschreitende Korridore für Tests und Demonstrationen von 5G-Kapazitäten einrichten.

Das PoDIUM-Projekt hat ein Gesamtbudget von über 12 Millionen Euro, wovon fast 9 Millionen Euro durch die EU bereitgestellt werden. Die Laufzeit des Projekts erstreckt sich bis September 2025 und umfasst 24 Partner aus acht europäischen Ländern. Die Abschlussveranstaltung des Projekts ist für September in Barcelona geplant und wird einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung von Technologien zur Echtzeit-Kommunikation und vernetzten Steuerung für die Mobilität der Zukunft markieren.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Lehr, Deutschland
Quellen