Insolvenz-Schock: Moto 59 zieht sich aus Münster zurück!

Münster, Deutschland - Zwei Restaurants der gastronomischen Kette „Moto 59“ haben Insolvenz angemeldet, was am 19. Mai 2025 von den Amtsgerichten in Bielefeld und Köln offiziell bekannt gegeben wurde. Die betroffenen Filialen befinden sich in Gütersloh und Hamburg. Diese Entwicklung ist Teil eines größeren Trends in der Gastronomie, die seit der Corona-Pandemie mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist. Schicksalhafte Entscheidungen, wie die abgesagte Eröffnung eines neuen Standorts am Hafenmarkt in Münster, überraschten viele und zeigen, wie stark der Einfluss von Konkurrenz und veränderten Marktverhältnissen die Branche prägt. Die geplante Eröffnung wurde bereits für den Sommer 2024 angekündigt, jedoch nach reiflicher Einsicht und aufgrund der starken Konkurrenz annulliert
„Moto 59“ kombiniert Motorsport mit italienischer Küche und positioniert sich mit dem Slogan: „Pizza, Pasta & Burger de luxe“. Das Konzept war ursprünglich darauf ausgelegt, ein junges Publikum anzusprechen, doch die zunehmend gewachsene Konkurrenz – unter anderem durch die neuen Mitbewerber The Ash und L’Osteria – brachte die Kette dazu, ihre Erfolgsaussichten neu zu bewerten. Die Big Magic Group, Lizenzgeberin der Marke, führte insbesondere die hohe Investitionsbereitschaft der Mitbewerber als einen der Gründe für den Rückzug aus Münster an. Das Ladenlokal am Hafenmarkt steht nach wie vor leer, und die Stellenangebote für den Standort wurden bereits von der Website entfernt.
Veränderte Marktbedingungen
Die Gastronomie steht nach einem drastischen Rückgang der Umsätze und einer anhaltenden Inflation unter enormem Druck. Laut einer Studie der Wirtschaftsauskunftei Creditreform haben seit 2020 etwa 48.000 Betriebe geschlossen und 6.100 Insolvenzanträge gestellt. Jedes zehnte Unternehmen in der Gastronomie musste im Jahr 2023 aufgeben. Die Zahl der Insolvenzen in der Branche nahm im vergangenen Jahr um 27 Prozent zu, was einen deutlich stärkeren Anstieg im Vergleich zur Gesamtwirtschaft darstellt. Besonders stark betroffen sind Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern. Hierbei zeigen die Zahlen, dass 49 Prozent der Insolvenzen junge Unternehmen betreffen, die maximal fünf Jahre alt sind.
Experten gehen davon aus, dass 2024 die Zahl der Insolvenzfälle erneut steigen wird und schätzen, dass über 15.000 Gastronomiebetriebe in Deutschland gefährdet sind, ihre Geschäfte aufgeben zu müssen. Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA, beschreibt die Lage als „bitter“. Die Anhebung der Umsatzsteuer für Speisen auf 19 Prozent seit Januar 2024 hat die Situation zusätzlich verschärft.
Fazit und Ausblick
Die Schließung der „Moto 59“-Filialen und der Rückzug von geplanten Standorten unterstreichen die Herausforderungen, mit denen die Gastronomiebranche konfrontiert ist. Die aktuelle Marktdynamik zeigt, dass erfolgreiche Gastronomiebetriebe in Münster und anderswo ein stark differenziertes Konzept oder eine klare Marktlücke benötigen, um im harten Wettbewerb bestehen zu können. Die Fragen, die sich nun für die Betreiber und Investoren der Branche stellen, sind unter anderem, wie die Gastronomie aus dieser Krise herauskommen kann und welche neuen Konzepte erfolgreich am Markt bestehen werden.
Ruhr24 berichtet, dass … MS Aktuell informiert über die Situation in Münster … Tagesschau analysiert die Gastronomiekrise …Details | |
---|---|
Ort | Münster, Deutschland |
Quellen |