Auszeichnung für Heidelberger Masterstudentin im Kampf gegen Alzheimer!

Henrike Antony von der Universität Heidelberg erhält den Marie-Luise Jung-Preis 2025 für ihre herausragenden Forschungen zur Alzheimer-Demenz.
Henrike Antony von der Universität Heidelberg erhält den Marie-Luise Jung-Preis 2025 für ihre herausragenden Forschungen zur Alzheimer-Demenz.

Heidelberg, Deutschland - Henrike Antony, eine herausragende Masterstudentin der Universität Heidelberg, wurde für ihre ausgezeichneten akademischen Leistungen gewürdigt. Die Preisverleihung fand im Rahmen einer feierlichen Zeremonie statt, die von der Rektorin der Universität, Prof. Dr. Frauke Melchior, eröffnet wurde. Antony erhielt den Marie-Luise Jung-Preis, der mit 1.500 Euro dotiert ist und seit 2022 verliehen wird, um das Andenken an eine tragisch verstorbene Studentin zu ehren. Die Laudatio hielt der Studiendekan der Fakultät für Biowissenschaften, während Antony nach der Preisübergabe über ihre wissenschaftlichen Arbeiten berichtete.

Antonys Masterarbeit, die am McLean Hospital der Harvard Medical School in Boston angefertigt wurde, beschäftigt sich mit einem genetischen Risikofaktor für die Entwicklung der Alzheimer’schen Demenz (AD). Dabei verwendete sie patientenzellbasierte Modelle, um ihre Untersuchungen durchzuführen. Ihre Ergebnisse zeigen, dass Insulinrezeptoren in einem speziellen Gehirnzelltyp unterschiedlich verstoffwechselt werden, was möglicherweise neue Ansätze für Therapiestrategien gegen Alzheimer eröffnet.

Forschung zu Alzheimer und neue Erkenntnisse

Die Alzheimer-Krankheit wurde erstmals 1901 von Alois Alzheimer beschrieben, als er die 51-jährige Auguste Deter untersuchte. Ihr Krankheitsbild zeigte Anzeichen von Verwirrtheit, die typischerweise älteren Menschen zugeschrieben werden. Nach ihrem Tod konnte Alzheimer ihr Gehirn sezieren und entdeckte dabei auffällige Ablagerungen, die mit der Erkrankung in Verbindung gebracht wurden. Dies wurde damals nicht ernst genommen, heute gilt es jedoch als bewiesen, dass solche Veränderungen die Alzheimer-Demenz charakterisieren. Heute sind in Deutschland etwa 1,6 Millionen Menschen betroffen von dieser häufigsten Form der Demenz.

Aktuelle Forschungen haben zu weiteren Fortschritten in der Identifizierung genetischer Risikofaktoren für Alzheimer geführt. Ein internationales Forschungsteam, zu dem auch eine Gruppe der Universität zu Köln unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Dr. Alfredo Ramirez gehört, hat 75 Genomregionen identifiziert, die mit der Krankheit assoziiert sind. Unter diesen sind 42 neue Regionen, die wichtige Einblicke in die molekularen Signalwege bieten, die als potenzielle Therapieziele dienen können. Die Entwicklung eines Risiko-Scores zur Beurteilung der genetischen Belastung beschreibt, dass höhere Scores mit einer größeren Wahrscheinlichkeit für das Fortschreiten in die Endstadien der Krankheit korrelieren.

Wissenschaftliche Laufbahn von Henrike Antony

Henrike Antony, die ursprünglich Molekulare Biomedizin an der Universität Bonn studierte, hat ihre wissenschaftliche Laufbahn in verschiedenen Forschungslaboren im In- und Ausland fortgesetzt. Dazu zählen unter anderem Forschungsarbeiten am Southampton General Hospital in Großbritannien, die sich mit neuroimmunologischen Aspekten der Alzheimer-Erkrankung beschäftigen. Ihre Doktorarbeit, die sie ab 2024 am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und der Universität Bonn schreiben wird, widmet sich der Kommunikation zwischen Synapsen und Mikroglia, was für das Verständnis von Alzheimer von großer Bedeutung ist.

Antony ist zudem Koautorin von drei Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften und erhielt für ihre herausragenden Studienleistungen mehrere Stipendien. In Verbindung mit den aktuellen Fortschritten in der Alzheimerforschung zeigt sich, dass das Engagement junger Wissenschaftler wie Antony wesentlich zur Bekämpfung der Krankheit beitragen kann.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Heidelberg, Deutschland
Quellen