Forschung hautnah: Bonner Marktplatz feiert den Fortschritt ohne Tierversuche!
Bonner Marktplatz, 53111 Bonn, Deutschland - Am 22. April 2025 lädt die Universität Bonn von 10 bis 18 Uhr zu einer spannenden Veranstaltung auf dem Bonner Marktplatz ein. Unter dem Motto „Wissenschaft erleben“ präsentieren die Universität Bonn, das Universitätsklinikum Bonn (UKB) sowie das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) aktuelle Forschungsergebnisse und innovative Forschungsansätze. Das Wissenschaftszelt ist ein Anlaufpunkt für Wissensdurstige jeden Alters.
Zu den Themenbereichen der Forschung gehören unter anderem die Erforschung neuer Einsatzgebiete für existierende Medikamente, das KI-basierte Design neuer Proteine sowie das Immunsystem der Frau. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Einfluss des Alterns auf das Immunsystem. Zusätzlich informieren das 3R Kompetenznetzwerk NRW und Pro-Test über Tierversuche und deren Alternativen, welche für die Öffentlichkeit von großem Interesse sind.
Vielfältige Aktivitäten und Vorträge
Die Veranstaltung bietet zahlreiche Aktivitäten für Erwachsene und Kinder. So können die kleinen Besucher unter Anleitung DNA aus Bananen isolieren oder Mikroorganismen bestimmten Ursprüngen, wie zum Beispiel Smartphones oder Türklinken, zuordnen. Für die älteren Teilnehmer gibt es die Möglichkeit, ein begehbares Modell des Uterus zu erkunden, das geschlechtsspezifische Unterschiede in der Medizin erklärt. Zudem wird ein begehbares Gehirnmodell zur Darstellung von Erkrankungen präsentiert.
Interessierte sind eingeladen, während der Forschungspräsentationen im P26, dem Haus des Wissens der Universität Bonn, mehr über innovative Ansätze zu erfahren. Von 14:30 bis 16:30 Uhr werden verschiedene Vorträge angeboten, die sich mit Themen von der generationsübergreifenden Immunregulation bis hin zur Rolle von KI in der klinischen Forschung beschäftigen. Unter den Referenten sind Jun.-Prof. Swantje Liedmann und M.Sc. Marc Vaisband.
Alternativen zu Tierversuchen
Der Diskurs über Tierversuche und deren Alternativen gewinnt zunehmend an Bedeutung. In Deutschland wurden im Jahr 2015 über zwei Millionen Tiere für Tierversuche eingesetzt. Viele Forscher stehen jedoch unter dem Druck, wie die ethischen Bedenken und die wissenschaftliche Validität solcher Versuche. Professorin Monika Schäfer-Korting betont die Bedeutung des Tierschutzes und die Notwendigkeit, das Leiden von Tieren zu minimieren.
Tierversuche gelten als ethisch und wissenschaftlich veraltet, da sie oft keine zuverlässigen, auf den Menschen übertragbaren Ergebnisse liefern. Alternativmethoden, die oft auf menschlichen Zellen oder Daten basieren, zeigen sich als vielversprechend. Dazu gehören unter anderem Zellkulturforschung, Computermodelle und die innovative Organchip-Technologie. Diese Verfahren bieten genauere Ergebnisse und damit einen möglichen Ausweg aus der Abhängigkeit von Tierversuchen, wie die Webseite Ärzte gegen Tierversuche erläutert.
Das Bundesforschungsministerium unterstützt diese Entwicklung der Alternativmethoden mit rund 240 Millionen Euro für über 700 Projekte. Ein Fokus liegt dabei auf dem 3R-Prinzip: Replace (Ersatz), Reduce (Reduzierung der Tieranzahl) und Refine (Verringerung des Leidens). Innovative Ansätze, die in diesen geförderten Projekten untersucht werden, reichen von dreidimensionalen Zellkulturen bis hin zu Biochips, die menschliche Organsysteme nachbauen sollen.
Die Veranstaltung der Universität Bonn ist somit nicht nur eine Gelegenheit, aktuelle Forschung zu entdecken, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Sensibilisierung für Fragen des Tierschutzes und der Suche nach tierversuchsfreien Alternativen. Weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Exzellenzcluster ImmunoSensation2, das sich mit der Erforschung der angeborenen Immunität beschäftigt, sind auf der Webseite der Universität Bonn zu finden.
Der Dialog über Alternativen zu Tierversuchen und die innovative Forschung, die sich mit menschlichen Zellen und Geweben auseinandersetzt, bleibt eine zentrale Herausforderung in der Gesundheitsforschung. Das Bundesnetzwerk 3R, welches 2022 gegründet wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, die Vernetzung in diesem Bereich zu verbessern und wird digitale Plattformen zur Verfügung stellen, die Akteure der 3R-Methodenforschung zusammenbringen, wie das Bundesministerium für Gesundheit betont.
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Ort | Bonner Marktplatz, 53111 Bonn, Deutschland |
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