Hunger und Hilfskrise: Gaza in der grausamsten Phase des Krieges!

Gaza, Palästina - Die humanitäre Lage im Gazastreifen erreicht alarmierende Ausmaße. UN-Generalsekretär António Guterres hat die Situation als die „grausamste Phase“ des seit über anderthalb Jahren andauernden Krieges beschrieben. Rund 2,2 Millionen Menschen in Gaza sind auf externe Hilfe angewiesen, und die Bevölkerung sieht sich einer drohenden Hungersnot gegenüber. Guterres berichtet, dass viele Familien hungern und die unzureichende humanitäre Hilfe, die seit einiger Zeit in den Gazastreifen gelangt, dem Druck nicht standhält. Nachdem Israel fast drei Monate lang humanitäre Hilfe blockiert hatte, wurden kürzlich 400 Lkw-Ladungen zugelassen, was Guterres jedoch nur als „Teelöffel“ im Vergleich zu den tatsächlichen Bedürfnissen bezeichnet.
Am Freitag sind 83 Lkw mit dringend benötigtem Mehl und Medikamenten über den Grenzübergang Kerem Schalom nach Gaza eingetroffen. UN-Angaben zufolge werden täglich mindestens 500 bis 600 Lkw-Ladungen benötigt, um die Grundversorgung sicherzustellen und eine Hungersnot zu verhindern. Philippe Lazzarini, der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, beschreibt die aktuelle Hilfe als „wie eine Nadel im Heuhaufen“.
Blockade und Hilfsverteilung
Die israelische Regierung erlaubt diese Hilfslieferungen vor dem Hintergrund eines Drucks der USA. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff betonte, dass eine humanitäre Krise nicht toleriert werde. Dennoch bleibt die Situation angespannt. Israel wirft der Hamas vor, Hilfsgüter weiterzuverkaufen, was die Sicherheit der Hilfsoperations gefährden könnte. Die Blockade wurde seit Anfang März 2025 aufrecht erhalten, und Berichte über zahlreiche Tote und Flüchtlinge im Gazastreifen zeugen von den verheerenden Folgen des Konflikts.
Inmitten dieser Krise plant eine neu gegründete Organisation, die „Gaza Humanitarian Foundation“ (GHF), die Neuorganisation der Verteilung von Hilfsgütern, um effizienter helfen zu können. Diese Stiftung, unterstützt von der israelischen Regierung und initiiert durch US-Präsident Donald Trump, hat vorgesehen, über vier Logistikzentren Lkw-Ladungen an die Palästinenser zu verteilen, ohne dass die Hamas Zugang erhält. Private Sicherheitskräfte sollen die Routen und Verteilzentren sichern, wobei israelische Soldaten nicht an der Ausgabe beteiligt sein sollen.
Kritik an humanitären Plänen
Die Pläne der GHF haben jedoch auch viel Kritik auf sich gezogen. Hilfsorganisationen wie UNICEF warnen, dass die Zivilbevölkerung auf dem Weg zu den Verteilzentren in Gefahr geraten könnte. Besonders alte, behinderte Kinder sowie Kranke und Verletzte könnten unter diesen Bedingungen nicht in der Lage sein, die Hilfszentren zu erreichen. Diese Sorge wird durch die Berichte über Plünderungen von Hilfsgütern durch hungernde Bürger in Gaza verstärkt, was von Lazzarini als nicht überraschend bezeichnet wurde.
Zudem bleibt unklar, ob die israelischen Angriffe im Gazastreifen, die am Donnerstag mehrere militärische Ziele trafen, die humanitäre Lage verbessern oder verschlechtern werden. Berichten zufolge sind seit Kriegsbeginn mehr als 53.800 Menschen ums Leben gekommen, wobei die dortige Gesundheitsbehörde nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterscheidet.
Guterres erklärt, die UN seien bereit, alle logistischen Voraussetzungen zur Versorgung der Menschen in Gaza zu treffen, sofern Israel dies zulässt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob die Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas in Katar Fortschritte bringen werden.
Angesichts der katastrophalen humanitären Lage appelliert das Welternährungsprogramm (WFP) an Israel, größere Mengen an Nahrungsmittelhilfe schneller und sicherer nach Gaza zu bringen. Die internationale Gemeinschaft ist gefordert, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern.
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Ort | Gaza, Palästina |
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