Papst Franziskus gestorben: Die Welt trauert um ein spirituelles Vorbild

Vatikanstadt, Italien - Am 21. April 2025 ist Papst Franziskus, geboren als Jorge Mario Bergoglio am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, Argentinien, im Alter von 88 Jahren verstorben. Der Vatikan gab bekannt, dass der Papst einen Tag nach seinem letzten Auftritt vor Tausenden von Gläubigen auf dem Petersplatz während der Ostermesse starb. Sein Tod erfolgte nach schweren Komplikationen infolge einer Doppel-Lungenentzündung, die ihn fünf Wochen lang im Krankenhaus hielt.

Franziskus wurde am 13. März 2013 zum Papst ernannt, nachdem Benedikt XVI. als erster Papst seit 600 Jahren zurückgetreten war. Während seiner Amtszeit setzte er sich aktiv für eine transparentere Vatikanführung ein und engagierte sich für interreligiösen Dialog. In seiner Weihnachtsansprache 2024 verurteilte er die humanitäre Krise in Gaza und forderte einen Waffenstillstand, eine Botschaft, die er in seiner letzten Ansprache am Ostersonntag wiederholte. Er bezeichnete die Situation als „bedauerliche humanitäre Situation“, ausgelöst durch den 18-monatigen Krieg im Gazastreifen.

Trauerzeit und Beerdigung

Nach dem Tod von Franziskus tritt der Vatikan in eine neuntägige Trauerzeit, das Novendiale, ein. Sein Körper wird in päpstlichen Gewändern in der Petersbasilika für die Öffentlichkeit aufgebahrt. Die Beerdigung ist für den Petersplatz geplant und wird vom Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re, geleitet. Zahlreiche Dignitäre aus der ganzen Welt werden an der Trauerfeier teilnehmen. Tägliche Gebetsdienste und Requiem-Messen werden in katholischen Kirchen weltweit abgehalten.

Die Beerdigung findet typischerweise vier bis sechs Tage nach dem Tod statt. Franziskus hatte den Wunsch geäußert, in einem einzigen Sarg aus Holz und Zink beigesetzt zu werden, im Gegensatz zu den traditionellen drei Särgen. Sein Wunsch war eine Beisetzung in der Santa Maria Maggiore in Rom, ein Ort, der nur sieben Päpsten vorbehalten war.

Übergangszeit im Vatikan

Mit dem Tod von Papst Franziskus beginnt eine Übergangszeit, in der der Vatikan unter dem Status „sede vacante“ steht. Die Macht geht an das Kardinalskollegium über, welches etwa 15 bis 20 Tage nach seinem Tod im Sixtinischen Kapelle zur Wahl des neuen Papstes zusammenkommt. Die Wahl erfolgt durch geheime Abstimmung in bis zu vier Runden pro Tag, bis ein Kandidat zwei Drittel der Stimmen erhält. Kommt es nach 33 Wahlgängen nicht zu einer Entscheidung, findet eine Stichwahl zwischen den beiden besten Kandidaten statt. Bei jeder erfolglosen Abstimmung wird schwarzer Rauch aus der Sixtinischen Kapelle gegeben, bei erfolgreicher Wahl hingegen weißer Rauch.

Der Vatikanstaat, unter dem Papst Franziskus als absolute Monarchie ohne Gewaltenteilung operiert, ist ein Mikrostaat, dessen Entwicklung und Geschichte immer wieder diskutiert werden. Wie Jörg Ernesti, Kirchenhistoriker, erläutert, besteht der Vatikanstaat seit 1929 und bietet dem Papst eine gewisse Souveränität in der Weltpolitik. Ungeachtet der Herausforderungen, wie der Einbindung von Frauen in Führungspositionen und mangelnder gewerkschaftlicher Organisation der Angestellten, ist der Vatikan international anerkannt und unterhält diplomatische Beziehungen zu 180 Staaten.

Papst Franziskus hinterlässt ein gemischtes Erbe von Reformen und Herausforderungen, die den bevorstehenden Kardinälen als Orientierung für die kommenden rechtlichen und spirituellen Entscheidungen dienen werden.

Details
Vorfall Tod
Ursache schwere Komplikationen nach einer Doppel-Lungenentzündung
Ort Vatikanstadt, Italien
Quellen