Stromstopp für Gaza: Israel setzt Geiseldruck mit drastischen Maßnahmen durch
Gazastreifen, Palästinensische Gebiete - Israel hat die Stromlieferungen in den Gazastreifen eingestellt, um Druck auf die Hamas auszuüben, die nach wie vor Geiseln festhält. Diese Entscheidung wurde vom israelischen Energieminister Eli Cohen getroffen, der bekräftigte, dass alle Mittel eingesetzt werden, um die Geiseln zurückzubringen und die Hamas aus Gaza zu entfernen. Die Hamas-Vertreter, unter anderem Issat al-Rischk, kritisierten diese Maßnahmen als „billige und inakzeptable Erpressungstaktiken“.
In den letzten Tagen haben die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas stagniert. Der US-Gesandte Adam Boehler führte direkte Gespräche mit der Hamas und zeigte sich optimistisch, dass in den nächsten Wochen eine Einigung zur Freilassung der Geiseln erzielt werden könnte. Tagesspiegel berichtet, dass Israel bereits vor einer Woche alle Hilfslieferungen gestoppt hat, was die humanitäre Situation im Gazastreifen weiter verschärft.
Katastrophale humanitäre Lage
Die Konsequenzen der Energieunterbrechung sind katastrophal für die zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens, die ohnehin unter extremen Bedingungen leben. Vor dem Stopp war die Stromversorgung bereits unzureichend; das einzige Kraftwerk in Gaza hatte die Produktion eingestellt. Hilfsorganisationen warnen von dramatischen Folgen und fordern unverzügliche Hilfe. Die Preise für Nahrungsmittel steigen ins Unermessliche. Ein Beispiel: Ein 25-Kilo-Sack Reis kostet mittlerweile umgerechnet 300 Euro.
Oxfam und andere Organisationen haben festgestellt, dass in den letzten zweieinhalb Monaten lediglich 34 Lastwagen mit Nahrungsmitteln und Wasser nach Nord-Gaza einfahren konnten, und nur 12 davon erreichten tatsächlich Bedürftige. Verzögerungen und systematische Behinderungen durch das israelische Militär sind dafür verantwortlich. Im vergangenen Monat wurde ein Hilfskonvoi mit 11 Lastwagen an einem Kontrollpunkt in Jabalia aufgehalten. Diese Umstände haben zu einem dramatischen Rückgang der verfügbaren Hilfsgüter geführt.
Wachsende Unsicherheit im Gazastreifen
Die Sicherheitslage im Gazastreifen ist angespannt. Viele Menschen können aufgrund der Bombardierungen nicht aus ihren Unterkünften gehen. Trotz der unzumutbaren Zustände setzt die Tradition der Musharati (Trommler) fort, um den Einwohnern in dieser schwierigen Zeit Trost zu spenden. Dennoch müssen viele in Angst leben, während die Preise für Grundnahrungsmittel weiterhin ansteigen. Salz ist inzwischen bis zu 300 Mal teurer als normal, was die ohnehin prekäre Nahrungsmittelversorgung weiter verschärft.
Der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher und andere humanitäre Hilfeorganisationen warnen vor den verheerenden Folgen der Blockade. Ein Zugang zu lebenswichtigen Gütern ist stark eingeschränkt, und nur der Grenzübergang Erez West funktioniert durchgängig. Laut einer OCHA-Meldung befinden sich weiterhin zwischen 65.000 und 75.000 Menschen im nördlichen Gaza, was auf die kritische Situation vor Ort hinweist.
Die internationale Gemeinschaft wird aufgefordert, diplomatische und wirtschaftliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu schützen. Die Hilfsorganisationen fordern zudem einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand sowie die Freilassung aller Geiseln. Tagesschau hat über die alarmierende Situation im Gazastreifen ebenso ausführlich berichtet, während Oxfam die Dringlichkeit der humanitären Hilfe betont und schildert, wie die Menschen unter extremen Bedingungen leiden. Oxfam hebt hervor, dass der humanitäre Zugang auf einem historischen Tiefstand ist.
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Vorfall | Notfall |
Ort | Gazastreifen, Palästinensische Gebiete |
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