Polizei erhält Beschwerden: Hubschrauber-Einsätze stressen Unterschleißheim!

Unterschleißheim, Deutschland - In Unterschleißheim sorgt der Einsatz von Polizeihubschraubern zur Suche nach vermissten Personen für Unmut in der Bevölkerung. Diese Einsätze, die vor allem auf die Suche nach älteren Menschen mit Demenz abzielen, verursachen aufgrund der Geräuschkulisse häufig Beschwerden an Bürgermeister und die Polizeiinspektion 48. Stefan Schraut, Leiter der Inspektion, erklärt, dass alle drei Tage eine Person als vermisst gemeldet wird. Vor allem in der kalten Jahreszeit kann die Orientierungslosigkeit lebensbedrohlich sein.

Die statistischen Daten untermauern die Notwendigkeit dieser Einsätze: Im Jahr 2024 verzeichnete die Polizei insgesamt 7.531 Einsätze, eine leichte Abnahme im Vergleich zum Vorjahr. Verkehrsunfälle, die 1.504 Mal gemeldet wurden, dominieren die Einsätze, wobei die Zahl der Unfälle in Unterschleißheim von 500 im Jahr 2023 auf 566 gestiegen ist. Besonders alarmierend ist, dass sich die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten von 40 auf 80 verdoppelt hat. Trotz dieser Herausforderungen zeigt die Kriminalstatistik einen Rückgang der Straftaten über die letzten 35 Jahre, mit 1.045 Straftaten im Jahr 2024.

Herausforderungen bei der Vermisstenfahndung

In Deutschland sind laut dem Bundeskriminalamt (BKA) knapp unter 10.000 Menschen als vermisst registriert. Pro Tag werden etwa 200 bis 300 neue Vermisstenfälle gemeldet. Fast die Hälfte dieser Vermisstenfälle wird innerhalb der ersten Woche geklärt, während drei Prozent länger als ein Jahr ungelöst bleiben. Die Mehrzahl der vermissten Personen sind männlich, wobei rund die Hälfte Kinder und Jugendliche sind. Gründe für das Verschwinden sind vielfältig und reichen von persönlichen Krisen bis zu Liebeskummer.

Die örtlichen Polizeidienststellen, wie die in Unterschleißheim, sind für die unmittelbare Personensuche verantwortlich. Bei akuter Gefahr wird sofort eine groß angelegte Suchmaßnahme eingeleitet, die oft auch die Bereitschaftspolizei und Rettungsdienste involviert. Handys werden geortet, um Hinweise auf den Aufenthaltsort der vermissten Personen zu erhalten. Angehörige spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, indem sie Vermisstenmeldungen in sozialen Netzwerken teilen, um die Reichweite zu erhöhen und potenzielle Sichtungen zu ermöglichen.

Vermissungsstatistik und zukünftige Maßnahmen

Im Jahr 2024 waren etwa 18.100 Kinder in Deutschland vermisst, wobei 96,7 Prozent dieser Fälle bis zum Jahresende geklärt wurden. Die besonderen Herausforderungen für die Behörden zeigen sich insbesondere im Fall von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, von denen im Jahr 2024 rund 4.300 vermisst waren. Ein Hauptgrund für das Verschwinden dieser Gruppe ist das Verlassen von Unterkünften.

Zusätzlich plant die Polizei in Unterschleißheim den Umzug der Inspektion 48 in geeignetere Räumlichkeiten, da die aktuellen Bedingungen in Oberschleißheim als zu eng angesehen werden. Schraut, der nach 40 Jahren Polizeidienst zum Jahresende in den Ruhestand geht, bedankt sich bei der Bevölkerung für die Zusammenarbeit und die Unterstützung der Beamten während seiner Amtszeit.