Prozess wegen Kindesmissbrauch im Livestream: Mann vor Gericht!

Ulm, Deutschland - Ein 56-jähriger Mann aus dem Alb-Donau-Kreis steht seit heute vor dem Landgericht Ulm. Ihm wird vorgeworfen, den sexuellen Missbrauch von Kindern auf den Philippinen in Auftrag gegeben und dafür bezahlt zu haben. Der Prozess begann um 9:00 Uhr und zieht bereits zu Beginn die Aufmerksamkeit auf sich, weil die Vorwürfe gravierend sind.

Dem Angeklagten wird sexueller Missbrauch von Kindern sowie Anstiftung zum schweren sexuellen Missbrauch in kinderpornographischer Absicht zur Last gelegt. Zudem wird er beschuldigt, kinderpornographische Schriften besessen und hergestellt zu haben. Die Mädchen, die in die machthungrigen Machenschaften verwickelt waren, waren zwischen drei und zwölf Jahren alt.

Die Anklage und die Hintergründe

Die strafrechtlichen Ermittlungen gegen den Mann sind aufgrund von Hinweisen ausländischer Strafverfolgungsbehörden in Gang gesetzt worden. Laut den Vorwürfen agierte der Angeklagte als mutmaßlicher Kunde einer Plattform, die sexuellen Missbrauch von Kindern sowohl im Livestream als auch in Form von Aufzeichnungen anbot. Die Tatverdächtigen sollen die sexuellen Handlungen im Februar und März 2009 sowie Anfang 2022 ausgeführt haben.

Der Mann hatte die Möglichkeit, über eine Chatfunktion die Art der sexuellen Handlungen zu bestimmen und seine Wünsche zu äußern. Darüber hinaus wird ihm vorgeworfen, die Aufnahmen des Missbrauchs gespeichert zu haben. Der Angeklagte wurde am 22. Oktober festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Insgesamt sind drei Verhandlungstage für den Prozess angesetzt.

Ein weiteres Beispiel schwerer Vergehen

Ein weiterer Fall, der die Bestürzung in der Öffentlichkeit befeuert, betrifft einen 45-jährigen Mann aus dem Kreis Esslingen. Er wurde im Mai 2024 verhaftet und beschuldigt, über einen Zeitraum von sechs Jahren Frauen auf den Philippinen angestiftet zu haben, Kinder vor der Kamera sexuell zu missbrauchen. Die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe hat Anklage beim Landgericht Stuttgart eingereicht. Auch dieser Angeklagte soll seit 2018 Kunde einer Plattform gewesen sein, die sexuellen Missbrauch von Kindern live gestreamt hat, und hat Anweisungen über Chat erteilt.

Der Verein zur Prävention von Kindesmisshandlung hat mittlerweile auf die erschreckenden Statistiken reagiert. Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation treten Formen von Kindesmisshandlung, die physischen, sexuellen oder psychischen Missbrauch sowie Vernachlässigung betreffen, in allen Gesellschaften auf. In der Europäischen Region sind solche Fälle weit verbreitet. Es wird gefordert, dass Maßnahmen zur Prävention von Kindesmisshandlung einen höheren Stellenwert bekommen müssen, um die Zunahme dieser erschreckenden Taten zu stoppen.

Die verantwortlichen Behörden stehen unter Druck, gegen solche Vergehen vorzugehen und gleichzeitig die gesellschaftlichen Strukturen zu hinterfragen, die zur Zunahme dieser Formen von Misshandlung beitragen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Fälle nicht nur rechtlich verfolgt, sondern auch als Anlass für eine breitere gesellschaftliche Diskussion über den Schutz von Kindern dienen werden.

Für mehr Informationen zu diesen schockierenden Vorfällen und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft können die Artikel von ZVW und SWR besucht werden, sowie die Berichte über die Prävention von Kindesmisshandlung durch die Weltgesundheitsorganisation.

Details
Vorfall Sexualdelikte
Ort Ulm, Deutschland
Festnahmen 2
Quellen