Putins Taktik in Riad: Verhandlungen als Spiel um Zeit und Macht!

Riad, Saudi-Arabien - In den letzten Wochen hat Russland unter der Führung von Wladimir Putin strategische Verhandlungen mit den USA und dem Westen in Riad, Saudi-Arabien, initiiert. Kritiker hegen Bedenken, dass der Kreml kein echtes Interesse an einer friedlichen Lösung des Ukraine-Konflikts hat. Dennoch nutzt Putin die Gespräche gezielt, um Zeit zu gewinnen und seine Position sowohl international als auch innerhalb Russlands zu stärken. In diesem Kontext berichtet der Tagesspiegel, dass Moskau von den USA die Wiederaufnahme russischer Banken in das europäische Zahlungssystem Swift fordert, um Spannungen zwischen den beiden Seiten zu schüren.

Die Verhandlungen, an denen hochrangige Vertreter der USA, wie US-Außenminister Marco Rubio und Sicherheitsberater Mike Waltz, sowie Russlands Außenminister Sergej Lawrow und dessen außenpolitischer Berater Juri Uschakow teilnehmen, sind bereits die ersten Kontakte auf Außenministerebene seit über drei Jahren. Während diese Gespräche formal eine Beilegung der Differenzen zwischen den USA und Russland zum Ziel haben, berichten mehrere Quellen, dass die Ukraine in diesen Diskussionen nicht vertreten ist. Dies hat bereits zu Spannungen geführt, da Präsident Wolodymyr Selenskyj die Ergebnisse ohne ukrainische Beteiligung nicht akzeptieren kann, was letztlich auch zur Absage seines geplanten Besuchs in Saudi-Arabien führte.

Strategische Ziele und Herausforderungen

Russlands Verhandlungsstrategie wird als ein komplexes Zeitspiel beschrieben. Dabei spielt die militärische Lage eine entscheidende Rolle: Ein möglicher Waffenstillstand würde es dem Kreml ermöglichen, seine Truppen zu reorganisieren und territoriale Fortschritte an der Front zu sichern. Zudem steigt die Zahl der Wehrpflichtigen, was auf Russlands Bemühen hindeutet, den militärischen Druck aufrechtzuerhalten, während ihm die Möglichkeit gegeben wird, sich in einen „verantwortungsvollen Dialogpartner“ zu verwandeln. Im Globalen Süden erhält Russland durch diese Taktik Anerkennung, da viele Länder den Konflikt anders bewerten als der Westen.

Die USA und Europa hingegen unterstützen die Position der Ukraine, die auf die Rückgewinnung von durch Russland besetzten Gebieten abzielt und eine sicherheitspolitische Anbindung an den Westen anstrebt. Ein Rückzug russischer Truppen wird jedoch von Moskau strikt abgelehnt, während Russland weiterhin die Anerkennung der annektierten Gebiete fordert. Diese starren Positionen stellen eine erhebliche Herausforderung für die Verhandlungen dar und könnten die Dynamik des Krieges entscheidend beeinflussen. Laut der Tagesschau zeigt Russland wenig Bereitschaft zu Zugeständnissen und fordert zudem die „Entmilitarisierung“ der Ukraine.

Der Druck wächst

Die militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine halten an, während Russland wiederholt Drohnenangriffe auf ukrainische Städte durchführt. Trotz der aggressiven militärischen Strategie spüren auch die russischen Führung und die Bevölkerung den Druck eines möglichen Friedens. In den Gebieten Kursk und Belgorod wächst das Bedürfnis nach Frieden erheblich, was von einer zunehmenden Kriegsmüdigkeit in der russischen Gesellschaft begleitet wird.

Zudem zeigen signifikante Signale aus den USA, wie die Androhung von sekundären Sanktionen durch Donald Trump, dass Washington zwar an einer schnellen Beendigung des Konfliktes interessiert ist, jedoch von der Ukraine Zugeständnisse erwartet. Dies verschärft die Situation für die ukrainische Regierung, die weiterhin ohne Einschränkungen in der Lage sein will, ihre Armee auszurüsten, während das NATO-Mitgliedschaftsdaumenrad in der Ferne für die Ukraine bleibt.

Insgesamt zeigen die aktuellen Entwicklungen, dass die Verhandlungen in Riad sowohl eine Chance als auch ein Risiko für den weiteren Verlauf des Ukraine-Kriegs darstellen, während die geopolitischen Spannungen eine umfassende Lösung noch in weite Ferne rücken lassen.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Riad, Saudi-Arabien
Quellen