Putins Waffenruhe: Nur ein Täuschungsmanöver im Ukraine-Krieg?

Charkiw, Ukraine - Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bereit erklärt, eine ausgerufene Waffenruhe während der Ostertage zu unterstützen. Dies geschah im Kontext der einseitig von Kremlchef Wladimir Putin angekündigten Feuerpause, die seit dem Freitagabend für 30 Stunden gelten sollte. Trotz dieser Ankündigung meldete die Ukraine jedoch weiterhin russische Angriffe. Selenskyj berichtete von 59 Fällen russischen Beschusses und fünf Angriffen allein in der Nacht vor der Waffenruhe. Zwischen Samstag 18 Uhr und Mitternacht wurden insgesamt 387 Fälle von Beschuss und 19 Angriffe gezählt. OP-Online hebt hervor, dass in den Grenzregionen Kursk und Belgorod weiterhin Kämpfe anhalten.

Selenskyj bezeichnete Putins Ankündigung als „weiteren Versuch, mit Menschenleben zu spielen“ und äußerte Skepsis in Bezug auf die ernsthafte Umsetzung der Waffenruhe. Er versprach jedoch, auf eine echte Waffenruhe zu reagieren, falls Russland dies ernst meine. Laut Berichten hat die Ukraine in den vergangenen Tagen 640 religiöse Stätten verloren, und 67 Priester und Mönche wurden getötet oder gefoltert während des Konflikts, was den humanitären Aspekt der Situation weiter verschärft.

Reaktionen auf Putins Ankündigung

Die Reaktionen internationaler Akteure auf Putins Feuerpause fallen gemischt aus. Während die EU zurückhaltend bleibt und Russland als Aggressor bezeichnet, fordert Großbritannien einen vollständigen Waffenstillstand und nicht nur eine eintägige Pause. US-Außenminister Marco Rubio warnte, dass die Vereinigten Staaten ihre Friedensbemühungen möglicherweise einstellen könnten, sollten keine signifikanten Fortschritte erzielt werden. Tagesschau berichtet, dass Ex-Präsident Donald Trump ebenfalls Frustration über die stagnierenden Verhandlungen zeigte.

Putin begründete die Feuerpause mit „humanitären Gründen“ und forderte die Ukraine auf, ebenfalls die Waffen niederzulegen. In der Zwischenzeit wurde jedoch aus dem Osten und Süden der Ukraine kontinuierlich Luftalarm ausgelöst, und ukrainische Truppen meldeten anhaltenden Artilleriebeschuss. ZDF informierte darüber, dass Russland am Ostersonntag Drohnen 290 Mal eingesetzt hat, was die Gefahrenlage weiter erhöht.

Insgesamt bleibt die Lage in der Ukraine angespannt. Während einige Gebiete möglicherweise eine vorübergehende Beruhigung erfahren haben, belegen die Berichte, dass die Angriffe der russischen Streitkräfte trotz der getroffenen Ankündigungen nicht nachgelassen haben. Selenskyj schlägt vor, die Waffenruhe auf 30 Tage zu verlängern, um die wahren Absichten Russlands zu überprüfen und möglicherweise eine langfristige Lösung herbeizuführen. Er betont jedoch, dass 30 Stunden zur Schaffung von Vertrauen nicht ausreichen.

Details
Vorfall Angriffe
Ursache Aggression
Ort Charkiw, Ukraine
Verletzte 70
Quellen