Radfahren im Kurpark: Positive Stimmen, aber auch viel Kritik!
Bad Dürkheim, Deutschland - Im Januar wurde die Kurparkachse, eine neu gestaltete Radverbindung, für den Fahrradverkehr geöffnet. Erste Erfahrungen zeigen, dass die Nutzung des Radwegs überwiegend positiv erlebt wird, berichtet der Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), Horst Bäuml. Dennoch gibt es auch kritische Stimmen zur Umsetzung und den Bedingungen im Kurpark. Diese Einschätzungen stammen aus einem Artikel, der einen sonnigen Nachmittag im April beschreibt, an dem zahlreiche Spaziergänger die Achse zwischen Schlossgarten- und Salinenstraße durch den Kurpark nutzten.
Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, ein attraktives Fahrradland zu werden. Im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) der Bundesregierung wird die Vision „Fahrradland Deutschland 2030“ verfolgt. Laut einer Analyse von Forscher:innen am Fraunhofer ISI, die im Auftrag des ADFC durchgeführt wurde, sind viele der bisherigen Prognosen über das Potenzial des Radverkehrs in Deutschland unzureichend und berücksichtigen nicht die notwendigen weichen Faktoren wie beispielsweise das Sicherheitsempfinden im Verkehr.
Potenzial des Radverkehrs in Deutschland
Die neue Potenzialabschätzung der Forscher:innen nutzt ein Modell, das auf einer multinomialen logistischen Regression basiert und subjektiv wahrgenommene Faktoren berücksichtigt, anstelle von reinen Wegezeiten und -kosten. So flossen Daten aus der Erhebung „Mobilität in Deutschland“ (MiD) 2017 ein, sowie Durchschnittsnoten aus dem Fahrrad-Klimatest des ADFC und Radwegelängen aus Open Street Map. Kontrollvariablen wie Altersstruktur, Topographie, Wetter und Jahreszeit wurden ebenfalls einbezogen.
Das Ergebnis dieser Modellierung gibt nicht nur Auskunft über Fahrradnutzung und Personenkilometer bis 2035, sondern hebt hervor, wie entscheidend subjektiv empfundene Sicherheit und die Qualität der Infrastruktur für die Radnutzung sind. Zudem empfehlen die Forschenden, zukünftige Analysen durch die Eliminierung zufälliger Einflüsse und die Verwendung aktuellerer Daten zu verfeinern.
Ergebnisse des Fahrrad-Monitors 2023
Parallel zu diesen Entwicklungen führte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) den „Fahrrad-Monitor 2023“ durch, welcher 4.003 Bürger zwischen 14 und 69 Jahren zu ihren Mobilitätsgewohnheiten befragte. Die Ergebnisse zeigen, dass 46 Prozent der Deutschen in Zukunft häufiger mit dem Fahrrad oder Pedelec fahren möchten. Ein Viertel plant sogar, innerhalb des nächsten Jahres ein Fahrrad oder Pedelec zu kaufen.
- Durchschnittliche Ausgabebereitschaft: 1.424 Euro pro Person
- Pedelecs beliebt: 48 Prozent der Kaufinteressenten
- Regelmäßige Fahrradnutzung: Stabil bei 39 Prozent
Die Studie ergab zudem, dass 60 Prozent der Radfahrenden sich beim Radfahren sowohl sehr als auch meistens sicher fühlen, wobei die Hauptgründe für Unsicherheit laut den Befragten ein rücksichtsloses Verhalten von Autofahrenden sowie ein hohes Verkehrsaufkommen sind. Ein wesentlicher Punkt ist die Sicherheit auf getrennten Radwegen: 94 Prozent der Befragten fühlen sich dort sicher.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Deutschland auf dem Weg ist, die Bedingungen für den Radverkehr zu verbessern und zahlreiche Maßnahmen zur Förderung der Radnutzung bereits umgesetzt werden. Die Erkenntnisse aus lokalen Projekten wie der Kurparkachse können zur erfolgreichen Weiterentwicklung des nationalen Radverkehrsplans und der Infrastruktur beitragen.
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Ort | Bad Dürkheim, Deutschland |
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