Zukunft der Hörakustik: Dr. Husstedt enthüllt neue Technologien!
Hörsaal AM4, 23562 Lübeck, Deutschland - Am 6. Mai 2025 findet um 17:00 Uhr im Hörsaal AM4 der Universität zu Lübeck die Antrittsvorlesung von Dr. Hendrik Husstedt statt. Die Veranstaltung trägt den Titel „Zwischen Prüfwesen und Forschung in der Hörakustik“ und beleuchtet die zentrale Rolle des menschlichen Gehörs in der akustischen Kommunikation sowie die Herausforderungen, die mit Hörverlust verbunden sind. Laut uni-luebeck.de haben Betroffene oft mit großen Einschränkungen zu kämpfen, was sich sowohl auf ihr Alltagsleben als auch auf die ihrer Angehörigen auswirkt.
Die Vorlesung thematisiert zudem die hochentwickelten Hörsysteme, insbesondere die Luftleitungs-Hörgeräte. Diese Geräte zeichnen sich durch die Aufnahme, Verstärkung und Wiedergabe von Umgebungsgeräuschen aus. Sie nutzen komplexe Signalverarbeitungsprozesse zur Störgeräuschunterdrückung und können Hörsituationen automatisch erkennen. Um den tatsächlichen Nutzen dieser Medizinprodukte zu gewährleisten, ist eine umfassende Prüfung ihrer Funktionsmerkmale notwendig.
Mit Hörgeräten den Alltag erleichtern
Ein zentrales Anliegen der Veranstaltung ist es, den Nutzen moderner Hörgeräte für die Nutzer nachzuweisen. Dabei wird auch auf die Herausforderungen eingegangen, die mit der Anpassung solcher Geräte verbunden sind. Laut einer aktuellen Studie liegt das einseitige Einsilberverstehen mit Hörgerät (EV65(HG)) bei vielen Patienten mit hochgradigem Hörverlust oft deutlich unter den maximal möglichen Werten. Ziel der Studie war die Untersuchung des Wirkungsgrads der Hörgeräteversorgung, definiert als EV65(HG) geteilt durch das maximale Einsilberverstehen (mEV). Die Ergebnisse zeigen, dass mehr als 67% der Hörgeräteeinstellungen den Zielkurven von NAL-NL2 oder DSL v5.0 entsprachen, jedoch das mEV bei 65 dB SPL nicht erreicht wurde (pmc.ncbi.nlm.nih.gov).
Die Studie macht deutlich, dass Anpassformeln wie NAL-NL2 und DSL v5.0 nicht genügend Verstärkung bieten, um die gewünschten Verständlichkeitswerte zu erreichen. Die Notwendigkeit weiterer Forschungsarbeiten zur Optimierung der Hörgeräteanpassung wird daher unterstrichen.
Akzeptanz von Hörgeräten steigern
Die Nutzung von Hörgeräten bleibt trotz bedeutender technischer Fortschritte eine Herausforderung. Viele Erwachsene mit Hörverlust zögern oft, solche Geräte zu akzeptieren, was negative Auswirkungen auf ihre Lebensqualität hat. Eine umfassende Analyse der Faktoren, die die Akzeptanz und Nutzung von Hörgeräten beeinflussen, wurde von Knoetze et al. im Jahr 2023 durchgeführt. Zu den audiologischen Faktoren zählt der Grad der Hörminderung; Menschen mit stärkerem Hörverlust tendieren dazu, Hörgeräte eher anzunehmen. Ebenso spielt die Selbstwahrnehmung des Hörproblems eine entscheidende Rolle, oft wichtiger als objektive Testergebnisse. Positive Erwartungen an die Geräte fördern ebenfalls die Akzeptanz, während soziale Unterstützung durch Familie und Freunde vorteilhaft wirkt (hoergeraete-info.net).
Aufklärungskampagnen und moderne Technologien, wie Tele-Audiologie, könnten mögliche Barrieren abbauen, um die Akzeptanz von Hörgeräten zu erhöhen. Die Verbesserung finanzieller Ressourcen ist ebenfalls entscheidend, um die Bereitschaft zur Nutzung von Hörgeräten zu steigern. Abschließend zeigt die Verbindung zwischen Forschung in der Hörakustik und dem praktischen Einsatz von Hörsystemen, wie wichtig es ist, sowohl die technischen Aspekte als auch die Akzeptanzfaktoren zu berücksichtigen, um die Lebensqualität von Menschen mit Hörverlust nachhaltig zu verbessern.
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Ort | Hörsaal AM4, 23562 Lübeck, Deutschland |
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