Elbbrücke besteht Belastungstest – Teilweise Freigabe steht bevor!

Elbbrücke, Deutschland - Am 3. April 2025 wurde ein Belastungstest für die gesperrte Elbbrücke erfolgreich abgeschlossen. Dieser Test, der ursprünglich auf drei Tage angelegt war, endete bereits am frühen Dienstagabend. Das unverhoffte frühe Ende sorgte für Zuversicht im zuständigen Infrastruktur-Ministerium. Die Ministerin Regina Kraushaar (CDU) meldete, dass während des Tests keine kritischen Zustände festgestellt wurden, dies könnte die Grundlage für eine mögliche teilweise Freigabe der Brücke schaffen, die jedoch noch aussteht.

Ein unbemanntes Schwerlastmodul fuhr während des Tests mit Gewichten über die strukturverschlissene Brücke. Das Bauwerk wurde in fünf Stufen, bis zu einer Maximalbelastung von 320 Tonnen, getestet. Rund 30 Ingenieure und Techniker waren vor Ort, um während des Tests Daten über das Verhalten der Brücke zu sammeln. Die vorletzte Laststufe wurde am Mittwoch vor der Mittagspause abgeschlossen.

Auswertung und zukünftige Nutzung

Die Auswertung der beim Belastungstest gesammelten Daten erfolgt nun mit Hochdruck. Eine Entscheidung über die teilweise Freigabe der Brücke für Autos und leichte Lkw bis 7,5 Tonnen steht noch aus. Regio-Busse sowie schwerere Fahrzeuge könnten unter bestimmten Bedingungen mit Sondergenehmigung die Brücke nutzen. Es wird mit einer Voraussicht von etwa drei Wochen gerechnet, bis eine endgültige Entscheidung fällt.

Parallel zu diesen Entwicklungen sind die Planungen für einen Ersatzneubau und eine Behelfsbrücke unabhängig von den Testergebnissen im Gange. Diese Maßnahmen sind notwendig, da Brückeneinstürze, wie sie in Genua und Mexiko-Stadt erlebt wurden, die Sicherheit von Brücken in Deutschland in den Fokus rücken. [Ingenieur] hebt hervor, dass die Sicherheit von Brücken entscheidend für das öffentliche Vertrauen in die Infrastruktur ist.

Regelungen zur Brückenprüfung in Deutschland

Die Überprüfung der Brücken in Deutschland erfolgt nach DIN 1076. Diese Norm schreibt vor, dass Hauptprüfungen alle sechs Jahre durchgeführt werden müssen, während alle drei Jahre eine erweiterte Sichtprüfung fällig ist. Problematiken wie Risse in Beton oder Stahl sind zwar häufig, jedoch stellen sie allein kein Versagenskriterium dar. Vielmehr ist die Größe der Rissbreite und die damit einhergehende Ermüdungsbeanspruchung durch den Verkehr entscheidend für die Sicherheit des Bauwerks.

Die Verantwortung für ca. 140.000 Brücken in Deutschland liegt bei den Kommunen. Allerdings zeigt eine Untersuchung des Bundesrechnungshofs Rheinland-Pfalz von 2013, dass nur ein Viertel der Kommunen ihre Brücken in Übereinstimmung mit der DIN 1076 prüft. Weitere Erhebungen verdeutlichen, dass ein Großteil der Städte und Gemeinden keine jährlichen Besichtigungen vornimmt, was zu einem enormen Rückstau an notwendigen Prüfungen führen könnte. Die Finanzlage der Kommunen hat hierbei erheblichen Einfluss auf die Durchführung und die Auswahl der Ingenieurbüros.

Die Qualität der Prüfungen steht deutlich im Vordergrund, besonders in Anbetracht des sinkenden Fachkräfteangebots und der oft rein kostengetriebenen Auswahl von Ingenieurdienstleistungen. Bökamp fordert daher eine Umstellung in der Planung neuer Brücken, um Qualität und Lebensdauer über den Preis zu stellen.

Die laufenden Tests und die anschließenden Entscheidungen zur Elbbrücke sind nicht nur ein lokales, sondern auch ein landesweites Thema, das direkt mit der Infrastrukturpolitik Deutschlands in Verbindung steht.

Weitere Informationen sind verfügbar bei Tag24 und Ingenieur.

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Vorfall Regionales
Ort Elbbrücke, Deutschland
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