Lausitz zeigt Australien den Weg aus der Bergbaukrise!

Lausitz, Deutschland - In den letzten Jahren hat die Lausitz, eine Region, die stark von der Bergbau- und Energiewirtschaft geprägt ist, Modelle für den Umgang mit dem Verlust ihrer traditionellen Industriekern entwickelt. Diese Transformation dient nicht nur als Beispiel für Deutschland, sondern auch für andere Länder, insbesondere Australien. In diesem Zusammenhang besuchte eine australische Delegation aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft die Lausitz, um sich über die Erfahrungen mit Bergbauschließungen auszutauschen. Laut tu-freiberg.de stehen viele Bergbauunternehmen im Hunter Valley in Australien vor der Schließung. Hier ist es wichtig, von den unvorbereiteten Schließungen in den 1990er Jahren zu lernen.
In der Lausitz wird derzeit ein Transformationsprozess durchlaufen, der darauf abzielt, attraktive Wirtschaftsbedingungen und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Nebst infrastrukturellen Verbesserungen wie einer besseren Verkehrsanbindung und der Verlagerung öffentlicher Ämter entstehen interessante Projekte wie die touristische Nachnutzung der Bergbauseen in der Lausitzer Seenlandschaft, die auch Naturschutz- und wasserwirtschaftliche Initiativen umfasst. Die TU Bergakademie Freiberg spielt hierbei eine aktive Rolle und bietet beispielsweise den Master-Studiengang „Sustainable Mining and Remediation Management“ an, der internationale Studierende ausbildet.
Neues Pilotprojekt für Kreislaufwirtschaft
Zusätzlich zur Bergbausanierung findet in der Lausitz ein weiteres bedeutendes Projekt statt: der Aufbau eines Forschungscampus für treibhausgasneutrale Kreislaufwirtschaft, bekannt als „Green Circular Economy“ (CircEcon). Dieser wurde von den Technischen Universitäten Chemnitz, Dresden, Freiberg und der Hochschule Zittau/Görlitz ins Leben gerufen. Am 5. April 2024 wurde ein Kooperationsvertrag im Industriepark Schwarze Pumpe unterzeichnet. tu-dresden.de berichtet, dass die Gesamtinvestition für CircEcon von Bund und Freistaat Sachsen über 108 Millionen Euro beträgt, die bis Ende 2026 in Betrieb genommen werden soll.
Das Hauptziel von CircEcon ist die Entwicklung neuer Technologien für die Kreislaufwirtschaft im industriellen Maßstab und die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Region. Dies schließt insbesondere die Wiederverwertung von Faserverbundwerken aus Windkraftanlagen ein, wobei moderne Methoden wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz zur Optimierung des Wertschöpfungskreislaufs eingesetzt werden.
Die Rolle der Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft hat nicht nur lokale, sondern auch nationale und europäische Relevanz. Die Pilotaktion zur Förderung regionaler Ansätze der Kreislaufwirtschaft wurde von BMWSB und BBSR in der Territorialen Agenda 2030 initiiert. Diese Initiative zielt darauf ab, strategische Konzepte in ländlichen Räumen zu unterstützen und die Vorteile der Kreislaufwirtschaft zu nutzen. bbsr.bund.de hebt hervor, dass die Transformation zur Kreislaufwirtschaft im EU Green Deal verankert ist und die Notwendigkeit betont wird, das Potenzial ländlicher Räume gerade in Bezug auf biogene Rohstoffe und eine starke regionale Identität zu aktivieren.
Erfolge und Erkenntnisse aus bisherigen Pilotaktionen im Bereich der Kreislaufwirtschaft fließen nun in die neue Initiative ein. Diese konzentriert sich darauf, Akteure wie Kommunalverwaltungen, Wirtschaftsförderungen und zivilgesellschaftliche Initiativen in den Transformationsprozess einzubeziehen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Lausitz nicht nur in Bezug auf Bergbausanierung, sondern auch als Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft auf sich aufmerksam macht und somit zukunftsfähige Lösungen für andere Regionen aufzeigt.
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Ort | Lausitz, Deutschland |
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