Antisemitismus und jüdisches Leben: Wichtiger Vortrag in Homburg!

Roland Rixecker spricht am 15. Mai am Campus Homburg über Antisemitismus und jüdisches Leben. Eintritt frei.
Roland Rixecker spricht am 15. Mai am Campus Homburg über Antisemitismus und jüdisches Leben. Eintritt frei. (Symbolbild/NAG)

Campus Homburg, 66424 Homburg, Deutschland - Am 15. Mai wird Roland Rixecker, der Präsident des saarländischen Verfassungsgerichtshofs und Beauftragter für jüdisches Leben im Saarland, eine bedeutende Gastvorlesung im Rahmen der Paul Fritsche Stiftung Wissenschaftliches Forum halten. Der Vortrag mit dem Titel „Gäbe es den Juden nicht, der Antisemit würde ihn erfinden“, angelehnt an ein Zitat von Jean-Paul Sartre, widmet sich dem Jüdischen Leben und Antisemitismus in der Gegenwart. Die Veranstaltung findet um 18:15 Uhr im zentralen Hörsaalgebäude 35 (Hörsaal 1) auf dem Campus Homburg der Universität des Saarlandes statt. Der Eintritt ist frei, und alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Rixecker, der seit 2019 für die Bekämpfung von Antisemitismus im Saarland zuständig ist, betont in seinen Ausführungen die anhaltende Präsenz antisemitischer Haltungen. Insbesondere die Meßbarkeit solcher Haltungen wurde durch aktuelle Forschungsprojekte wie das ArenDt-Projekt deutlich, das jüdische Perspektiven auf Antisemitismus in Deutschland untersucht. Dieses Projekt führt quantitative und qualitative Befragungen durch, um die Wahrnehmung sowie die Erfahrungen von Jüdinnen und Juden in der deutschen Gesellschaft zu erfassen. Erste Ergebnisse weisen auf ein signifikantes Sicherheitsempfinden im Kontext des Israel-Palästina-Konflikts hin.Geistes-und-Sozialwissenschaften.de berichtet, dass 42,7% der Befragten angeben, aus Angst vor antisemitischen Übergriffen nicht mehr offen als jüdisch anzuerkennen.

Antisemitismus in verschiedenen Facetten

Rixecker erklärt, dass Antisemitismus nicht nur historisch gewachsen, sondern in verschiedenen Formen präsent ist. Während religiös motivierte Antisemitismus in der heutigen Zeit weniger verbreitet ist, hat sich rassistisch begründeter Antisemitismus seit dem Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte sich eine neue Herausforderung dar: Der israelbezogene Antisemitismus, der derzeit in vielen Diskussionen über die israelische Politik gegenüber den Palästinensern, insbesondere im Gazastreifen, zu erkennen ist.

Es ist wichtig zu beachten, dass Antisemitismus nicht auf bestimmte Altersgruppen oder Gesellschaftsschichten beschränkt ist. Rixecker erhebt den Anspruch, eine zentrale, unabhängige und beratende Rolle im Saarland einzunehmen, um antisemitischen Vorfällen und Straftaten entgegenzuwirken. Er ist sowohl Ansprechpartner für jüdische Mitbürger als auch für Gruppen und Organisationen. Seine Aufgabe umfasst die Sensibilisierung der Gesellschaft für Fragen des Antisemitismus sowie die Koordination von Maßnahmen der Landesregierung zur Bekämpfung dieser Problematik.Saarland.de stellt die Rolle des Antisemitismusbeauftragten dar, der darauf abzielt, antisemitische Haltungen zu identifizieren und zu bekämpfen.

Gesellschaftspolitische Herausforderungen

In der gesellschaftlichen Diskussion zu Antisemitismus wird auch die Rolle von Muslimen thematisiert. Viele Interviewte im ArenDt-Projekt äußern Besorgnis über die Einwanderung von Muslimen, die in einem antisemitischen Klima sozialisiert wurden. Diese Aussagen verdeutlichen die existierenden Spannungen und Herausforderungen im interreligiösen Dialog. Kristallisationspunkt bleibt der Israel-Palästina-Konflikt, der oft als Katalysator für antisemitische Äußerungen dient.Geistes-und-Sozialwissenschaften.de zeigt auf, dass ein großer Teil der Befragten den Wunsch hat, eine klare politische Stellungnahme gegen Antisemitismus zu hören.

Rixecker wird in seinem Vortrag eine differenzierte Analyse dieser komplexen Thematik anbieten. Seine Expertise und seine Bestrebungen, antisemitische Strömungen zu identifizieren und zu bekämpfen, sind für das Saarland von zentraler Bedeutung. Der kommende Vortrag bietet nicht nur eine akademische Auseinandersetzung mit dem Thema, sondern auch eine Plattform für den Dialog über jüdisches Leben und die Herausforderungen, denen sich die Gemeinschaft gegenübersieht.

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Ort Campus Homburg, 66424 Homburg, Deutschland
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