Schüsse in Göppingen: Ein Schwerverletzter und Täter auf der Flucht!

Göppingen, Deutschland - Am Samstagabend wurde im baden-württembergischen Göppingen ein Mann schwer verletzt, als Schüsse auf offener Straße fielen. Ein Großaufgebot der Polizei ist im Einsatz, um nach den mutmaßlichen Tätern zu fahnden, die möglicherweise in einem Auto geflohen sind. Sanitäter brachten das schwerverletzte Opfer ins Krankenhaus. Die Polizei geht von zwei oder drei Tätern aus, gibt jedoch aktuell keine weiteren Informationen zu deren Identität oder dem verwendeten Fahrzeug bekannt. Mehrere Streifen sind unterwegs, um die Schützen zu suchen, nachdem zahlreiche Notrufe von besorgten Bürgern eingegangen sind, die die Schüsse gehört hatten. Die Situation bleibt angespannt, trotz der Abwesenheit von weiteren Bedrohungen in der Umgebung.
Nur einige Tage zuvor, am Mittwochabend, kam es zu einem weiteren Vorfall in Göppingen, bei dem ein 29-Jähriger in einer Bar tödlich verletzt wurde. Dort wurden ebenfalls Schüsse abgegeben, und zwei weitere Personen erlitten Verletzungen. Diese wurden umgehend ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei fand die Opfer mit Schusswunden, wobei der 29-Jährige noch am Tatort verstarb. Die Hintergründe des Vorfalls sind unklar, und die Polizei hat einen mutmaßlichen Täter identifiziert, der jedoch zu Fuß flüchtete. Oberbürgermeister Alexander Maier (Grüne) versicherte, dass keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe und das in Göppingen zur gleichen Zeit stattfindende Weinfest wie geplant fortgesetzt werde.
Ermittlungen und Bandenkriminalität
Die Ermittler des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg (LKA) sind in die Ermittlungen zur Schießerei involviert, da geprüft wird, ob ein möglicher Zusammenhang zu rivalisierenden Banden im Großraum Stuttgart besteht. Seit Sommer 2022 wurden mehrere gewalttätige Vorfälle zwischen rivalisierenden Gruppen registriert. In der Vergangenheit wurden über 70 mutmaßliche Anhänger solcher Banden verhaftet. Die Dynamiken zwischen den Gruppen sind kompliziert und die konkreten Konfliktursachen weitgehend unklar. LKA-Präsident Andreas Stenger betonte, dass es sich hierbei nicht um klassische Bandenkriminalität handle.
Die erneut aufflammende Gewalt in Göppingen fällt vor dem Hintergrund einer besorgniserregenden Entwicklung der Bandenkriminalität in Deutschland. Laut einem aktuellen Bericht des Bundeskriminalamtes (BKA) hat sich der Schaden, der durch kriminelle Banden verursacht wird, im Jahr 2023 auf 2,7 Milliarden Euro verdoppelt. Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) beschreibt Banden als eine ernsthafte Bedrohung für die Gesellschaft. Die meisten Schäden resultieren aus Cybercrime, jedoch bleibt Gewalt zur Durchsetzung von Interessen eine häufige Methode, die auch in den aktuellen Vorfällen in Göppingen deutlich wird.
Mit einer steigenden Anzahl von Ermittlungen gegen organisierte Kriminalität und der Feststellung, dass Drogenhandel über 40% der Fälle ausmacht, wird die Notwendigkeit mehr Ressourcen und verbesserte Strategien zur Bekämpfung dieser Phänomene immer deutlicher. In der aktuellen Diskussion fordern Polizeigewerkschaften mehr Unterstützung im Kampf gegen diese gut organisierten Strukturen.
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Ort | Göppingen, Deutschland |
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