Über 100 neue Ruinen: Sensationelle Entdeckung der Chachapoya-Kultur!

Gran Pajatén, Peru - Eine spektakuläre Entdeckung im Nationalpark Río Abiseo in Peru hat das Verständnis der geheimnisvollen Chachapoya-Kultur revolutioniert. Forscher haben über 100 archäologische Strukturen in den Nebelwäldern der peruanischen Anden identifiziert, die bislang weitgehend unbekannt waren. Während in dem Komplex Gran Pajatén zuvor nur 26 Ruinen registriert waren, betrachtet der World Monuments Fund (WMF) die neuen Funde als einen entscheidenden Meilenstein in der Forschung.
Diese Entdeckung wurde durch den Einsatz der Lidar-Technologie möglich, die mithilfe von Laserstrahlen eine dreidimensionale Karte der Region erstellt. Die neuen Daten deuten darauf hin, dass Gran Pajatén Teil eines umfangreichen Netzwerks prähispanischer Siedlungen war und somit die urbanen, rituellen und landwirtschaftlichen Fähigkeiten der Chachapoya weiter beleuchten.
Die Chachapoya-Kultur
Die Chachapoya lebten zwischen dem 7. und 16. Jahrhundert in Höhenlagen von 2.000 bis 3.000 Metern. Sie errichteten beeindruckende urbane Zentren, zeremonielle Plattformen, Felsengräber und landwirtschaftliche Terrassen, die in der Region verstreut sind. Diese Völker leisteten über viele Jahre hinweg Widerstand gegen die Inkas. Nach den Angaben von Peru North griffen die Inkas in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts an, wobei die Eroberung relativ schnell vonstatten ging. Die Fragmentierung der chachapoyanischen Gesellschaft spielte hierbei eine entscheidende Rolle.
In den darauf folgenden Auseinandersetzungen zuckten kleinere Rebellionen der Chachapoya über Jahre hinweg. Es ist wichtig zu betonen, dass die Inka bis zur spanischen Eroberung des gesamten Inka-Reiches keine vollständige Unterwerfung der Chachapoya erreichen konnten. Schätzungen zufolge führten Kämpfe, Hinrichtungen und Umsiedlungen in dieser Zeit zu einer drastischen Reduzierung der Bevölkerung um bis zu 50%.
Die Auswirkungen auf die Gesellschaft
Die Auswirkungen dieser Eroberungsphasen führten dazu, dass die Chachapoya während der spanischen Eroberung teilweise auf der Seite der Eroberer standen. Dies passierte sowohl nach der Gefangennahme des Inka-Herrschers Atahualpa in Cajamarca als auch während der Rebellion von Manco Capac II im 16. Jahrhundert. Laut dem Bericht von BNN deuten die Funde auch auf eine komplexe soziale Struktur innerhalb der Chachapoya hin, die sich über Jahrhunderte entwickelt hat.
Die neuen archäologischen Funde in Gran Pajatén geben somit nicht nur Einblicke in die Lebensweise der Chachapoya, sondern eröffnen auch neue Perspektiven auf ihre Interaktionen mit benachbarten Kulturen und ihre Rolle in der präkolumbianischen Geschichte Perus. Das Interesse an dieser Kultur nimmt dadurch weiter zu, und zukünftige Forschungen werden sicherlich noch mehr faszinierende Details ans Licht bringen.
Weitere Informationen zu den Chachapoya-Kultur und den neuesten Entdeckungen finden sich auch bei Spiegel.
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Ort | Gran Pajatén, Peru |
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