Spektakulärer Fund in Ninive: Assurbanipals Relief wiederentdeckt!

Ninive, Irak - Ein spektakulärer archäologischer Fund in der antiken Stadt Ninive sorgt für Aufsehen in der Wissenschaftswelt. Die Stadt, die heute Teil von Mossul im Irak ist, war im späten 8. Jahrhundert v. Chr. unter König Sanherib zur Hauptstadt des assyrischen Weltreichs ernannt worden. Aktuell erforscht ein Team unter der Leitung von Aaron Schmitt seit 2022 den Kuyunjik-Hügel, der sich im Bereich des Nordpalastes von König Assurbanipal befindet. Diese Ausgrabungen sind Teil des Heidelberger Ninive-Projekts, das 2018 von Prof. Dr. Stefan Maul ins Leben gerufen wurde, um das umfangreiche Erbe der Stadt zu verstehen und zu dokumentieren.

Die Forscher haben kürzlich ein bedeutendes Relief entdeckt, das König Assurbanipal zeigt, umgeben von den Gottheiten Assur und Ištar sowie weiteren Figuren. Dieses neu entdeckte Relief, das möglicherweise ursprünglich mit einer großen geflügelten Sonnenscheibe geschmückt war, wurde in einer mit Erde gefüllten Grube hinter einer Nische gefunden, wo es seit der hellenistischen Zeit verborgen war. Diese Fundstelle ist bemerkenswert, da britische Archäologen im 19. Jahrhundert den Nordpalast nicht gründlich untersuchten, und so könnte es sein, dass die Fragmente aufgrund ihrer Vergrabung übersehen wurden.

Die Bedeutung von Assurbanipal

König Assurbanipal, der zwischen 668 und 627 v. Chr. regierte, wird oft als der wichtigste Herrscher des Neuassyrischen Reiches angesehen. Er kontrollierte ein weitreichendes Reich, das von Babylon bis zum Mittelmeer reichte. Assurbanipal war nicht nur ein militanter Anführer, sondern auch ein gebildeter König; er beherrschte Sumerische und Akkadische Skripte und hatte eine bedeutende Bibliothek, die historische und literarische Werke enthielt. Die Herrschaft von Assurbanipal war von wirtschaftlichem Wohlstand geprägt, auch wenn sie von zahlreichen äußeren Bedrohungen begleitet war.

Eine der bemerkenswertesten Herausforderungen seiner Herrschaft war die Revolte seines Halbbruders Shamash-shum-ukin, der als lokaler Herrscher von Babylon fungierte. Diese Auseinandersetzung führte zu einem intensiven Konflikt, der über drei Jahre dauerte und schließlich mit dem Selbstmord von Shamash-shum-ukin endete. Ashurbanipal nahm sich der Wiederherstellung Babylons an und setzte Kandalanu als Vizekönig ein, was seine Fähigkeit unterstreicht, lokale Herrscher zu nutzen, um seine Macht zu festigen.

Ausgrabungen und zukünftige Pläne

Die Teams von Aaron Schmitt und anderen Wissenschaftlern planen, die Details des neu entdeckten Reliefs und dessen Kontext gründlich zu untersuchen und die Resultate in Fachpublikationen zu teilen. In Zusammenarbeit mit der staatlichen Antikenverwaltung des Irak wird das Relief nach Abschluss der Analysen wieder an seinem ursprünglichen Standort platziert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dieser Schritt stellt nicht nur einen bedeutenden wissenschaftlichen Fortschritt dar, sondern fördert auch das Interesse an der reichen Geschichte der assyrischen Kultur und ihrem Einfluss auf die Zivilisationen des Nahen Ostens.

Insgesamt zeigt dieser Fund, wie wertvoll und bedeutend Ninive in der Geschichte war, und hebt zudem die zentrale Rolle von Assurbanipal innerhalb des assyrischen Reiches hervor. Diese Entdeckungen verleihen dem Verständnis des Assyrischen Reiches, das über 1200 Jahre existierte, von seiner Entstehung im 18. Jahrhundert v. Chr. bis zu seinem Fall im Jahr 609 v. Chr., neue Perspektiven und belegen die anhaltende Wichtigkeit archäologischer Forschungen in diesen historischen Regionen.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Ninive, Irak
Quellen