Steinmeier besucht Kibbuz Be'eri: Ein Zeichen der Hoffnung im Chaos

Bundespräsident Steinmeier besucht Kibbuz Be'eri in Israel und thematisiert die aktuelle Gewalt im Gazastreifen.
Bundespräsident Steinmeier besucht Kibbuz Be'eri in Israel und thematisiert die aktuelle Gewalt im Gazastreifen. (Symbolbild/NAG)

Be'eri, Israel - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat erneut den Kibbuz Be’eri in Israel besucht, nachdem er bereits kurz nach den verheerenden Angriffen der Hamas dort gewesen war. Bei seinem Besuch am 15. Mai 2025 waren Einschläge aus dem benachbarten Gazastreifen zu hören, was die angespannte Lage in der Region verdeutlichte. Am Vortag berichtete man von über 70 Toten im Gazastreifen, während Kinder im Flüchtlingslager Jabalia verzweifelt in den Trümmern nach Habseligkeiten suchten, während die Flammen aus den zerstörten Häusern aufloderten.

Der Anwohner Fuad al-Mallahi äußerte, dass die Bombardierungen seit 19 Monaten andauern und unzählige Unschuldige, darunter Kinder und Senioren, getötet wurden. Steinmeier besuchte Be’eri zusammen mit Israels Präsident Izchak Herzog unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Bei diesem Treffen sprach Steinmeier das Leid der Menschen im Gazastreifen an und betonte, dass Gewalt und Terrorismus nicht das letzte Wort haben dürften.

Kontext des Massakers von Be’eri

Der Kibbuz Be’eri war am 7. Oktober 2023 Schauplatz eines verheerenden Massakers, als Hamas-Militante, unterstützt von hunderten Zivilisten aus Gaza, einen brutal koordinierten Angriff durchführten. Bei diesem Angriff wurden 101 israelische Zivilisten und 31 Sicherheitskräfte getötet, während 32 Geiseln genommen wurden. Unter den Opfern befanden sich auch Frauen, Kinder und ein Säugling. Die israelischen Streitkräfte (IDF) konnten die Kontrolle über den Kibbuz erst einen Tag später zurückgewinnen, nachdem militärische Unterstützung eingetroffen war.

Die Zerstörungen waren enorm: 125 Häuser im Kibbuz wurden beschädigt oder destroyed. Überlebende forderten eine umfassende Untersuchung der IDF-Aktionen während des Angriffs, insbesondere da es Berichte über freundliches Feuer gab, bei dem Geiseln getötet wurden. Die IDF tötete mehrere Hamas-Kommandeure, die mit dem Massaker in Verbindung standen, und die Kosten für den Wiederaufbau des Kibbuz wurden auf etwa 80 Millionen Dollar geschätzt. Während auf der einen Seite das Leid unzähliger Menschen dokumentiert wird, wurden gleichzeitig Ausstellungen in Museen eröffnet, um das Ausmaß der Zerstörung zu dokumentieren.

Hoffnung auf Frieden und Wiederaufbau

Steinmeier besuchte den Kibbuz nicht nur aus Mitgefühl, sondern stellte auch einen Architektenentwurf für eine neue Kunstgalerie vor, die mit sieben Millionen Euro aus Deutschland gefördert werden soll. Die Bewohnerin Sarah Cohen, die das Massaker überlebte, zeigte sich optimistisch und äußerte den Wunsch, nach Be’eri zurückzukehren. Sie sieht im Neubau der Galerie eine Hoffnung auf einen neuen Anfang und plädiert für einen Waffenstillstand, um die noch 58 Geiseln im Gazastreifen zurückzubringen.

Präsident Herzog äußerte sich optimistisch über die Möglichkeit eines Friedens mit den Nachbarn in der Region. Angesichts der anhaltenden Spannungen in der Region, insbesondere zwischen Israel und der Hamas, bleibt die Suche nach einem dauerhaften Waffenstillstand und einer friedlichen Lösung von zentraler Bedeutung für die Stabilität im Nahen Osten. Die internationale Gemeinschaft verfolgt die Entwicklungen weiterhin mit Besorgnis und drängt auf einen Dialog, um die anhaltenden Konflikte zu lösen.

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Ort Be'eri, Israel
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