US-Zölle bedroh’n deutsche Exporte: Handelskrieg auf der Kippe!

Deutschland - Die Stimmung unter Exporteuren hat sich erheblich verschlechtert, seit die USA neue Zölle eingeführt haben. Laut einem aktuellen Bericht der FAZ rechnen 42 Prozent der weltweit befragten Unternehmen mit einem Rückgang der Exportumsätze zwischen 2 und 10 Prozent. Vor den Zollerhöhungen im April 2023 lag dieser Wert bei lediglich 5 Prozent. Diese Entwicklungen deuten auf einen scharfen Umbruch im internationalen Handel hin, der durch erhöhte Handelshemmnisse geprägt ist.
Die Mehrheit der befragten Exporteuren zeigt sich pessimistisch hinsichtlich der zukünftigen Exportprognosen. Die positiven Erwartungen mit Umsatzsteigerungen sind von 40 Prozent auf weniger als die Hälfte gefallen. Für das Gesamtjahr 2025 werden weltweit Exportverluste von bis zu 305 Milliarden Dollar prognostiziert, wie Aylin Somersan Coqui von Allianz Trade berichtet.
Zölle: Protektionismus und Veränderungen im Handel
In Deutschland rechnen 39 Prozent der Befragten mit einem Rückgang der Exporterlöse. Eine weitere Studie von Allianz Trade, die ebenfalls in der Boerse Frankfurt veröffentlicht wurde, diskutiert die möglichen Auswirkungen eines US-Memorandums mit dem Titel „Reciprocal Trade and Tariffs“. Dieses Memorandum fordert eine Untersuchung für fairere Handelsbeziehungen und könnte zu einem Anstieg des globalen effektiven Zollsatzes in den USA um 13 Prozentpunkte führen.
Die stärksten Betroffenen wären Länder wie Argentinien, Indien, Brasilien, Chile und Kenia, für die Zollerhöhungen zwischen 23 und 34 Prozentpunkten drohen. Die Europäische Union und China wären moderat betroffen, mit Zollerhöhungen von 13 bzw. 12 Prozentpunkten. Das könnte bedeuten, dass der durchschnittliche Zollsatz für EU-Produkte in die USA von 1 Prozent auf bis zu 14 Prozent ansteigen könnte.
Internationale Handelsordnung und ihre Herausforderungen
Die Debatte um Zölle ist eng verbunden mit dem Thema Globalisierung und Freihandel. Obwohl seit den 1950er-Jahren Zölle weltweit gesenkt wurden, hat sich in den letzten Jahren ein Trend zum Protektionismus entwickelt. Ein Artikel von Deutschlandfunk hebt hervor, dass die USA unter Donald Trump die Zölle wieder erhöht haben, was auf einen wachsenden Protektionismus hindeutet. Diese Politik kann in einem verzerrten und ungerechten Handelsumfeld münden, in dem Zölle als Instrument genutzt werden, um politische Ziele zu verfolgen und ineinandergreifende Lieferketten zu stören.
Jürgen Matthes vom Institut der Deutschen Wirtschaft weist zudem darauf hin, dass die Zölle auch Einnahmen für Staaten generieren und heimische Produzenten schützen sollen. Historisch betrachtet war das Abführen von Zöllen ein gängiges Mittel, um die eigene Wirtschaft zu fördern. Dies spiegelt sich in der US-Handelspolitik wider, die das Ziel verfolgt, Industrien zurückzuholen und zu unterstützen, beispielsweise durch das „Reshoring“ von Produktionsstätten.
In diesem komplexen Szenario stehen vor allem kleinere Unternehmen und die Verbraucher vor großen Herausforderungen. Die Befürchtung wächst, dass steigende Zölle zu höheren Preisen führen und das Risiko von Zahlungsausfällen insbesondere in den betroffenen Staaten erhöhen könnten. Fast die Hälfte der weltweit Befragten gehen von einer erhöhten Unsicherheit in den Märkten aus, besonders in den USA, Italien und Großbritannien.
Details | |
---|---|
Ort | Deutschland |
Quellen |