Zwei Jahre Sudan-Bürgerkrieg: Die humanitäre Katastrophe eskaliert!

Khartum, Sudan - Im Sudan wütet seit zwei Jahren ein verheerender Bürgerkrieg, der am 15. April 2023 zwischen den Regierungstruppen und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) ausbrach. Seither hat sich das Land in eine der größten humanitären Krisen weltweit verwandelt. Die Hauptstadt Khartum ist stark zerstört, und ein Viertel der Bevölkerung ist geflohen. Schätzungsweise 25 Millionen Menschen sind von akutem Hunger bedroht, einschließlich fünf Millionen Kinder und Mütter, die von akuter Unterernährung betroffen sind. Die Lage wird von den Vereinten Nationen als eine der schlimmsten humanitären Krisen des 21. Jahrhunderts eingeordnet, und der Konflikt könnte auch die Nachbarländer Tschad und Südsudan destabilisieren, die bereits wirtschaftlich geschwächt sind.

Ein Bericht der Sächsischen.de dokumentiert die furchtbaren Bedingungen, unter denen die sudanesische Bevölkerung, insbesondere Kinder, leidet. Zudem werfen Menschenrechtsgruppen beiden Konfliktparteien schwere Verbrechen vor. Regierungstruppen werden für willkürliche Bombardierungen von Zivilsiedlungen, einschließlich eines Marktes in Tora, verantwortlich gemacht, während RSF für sexuelle Gewalt und ethnische Vertreibungen kritisiert werden.

Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung

Die Kämpfe haben zu einer dramatischen Vertreibung von über 11 Millionen Menschen geführt, wovon mehr als 3,8 Millionen in Nachbarländer geflüchtet sind. Schätzungen zufolge sind seit Beginn des Konflikts über 20.000 bis 150.000 Menschen zu Tode gekommen. Das Flüchtlingslager Samsam in Nord-Darfur leidet besonders unter Druck, da RSF das Lager angegriffen hat, wodurch über 100 Menschen starben, darunter Kinder und Hilfsarbeiter. In den letzten Monaten sind erste Anzeichen einer Rückkehr von Einwohnern nach Khartum zu sehen, doch die Lebensmittelpreise sind dreimal so hoch wie vor dem Krieg, was die Lebensbedingungen weiterhin drastisch erschwert.

Laut dem Deutschlandfunk hat der Konflikt auch eine schwerwiegende Auswirkung auf Kinder, die nicht nur Gewalt, sondern auch Missbrauch sowie die Rekrutierung durch bewaffnete Gruppen ausgesetzt sind. Im Jahr 2022 waren über 8 Millionen Kinder von Schulschließungen betroffen, und der Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten ist massiv eingeschränkt, da ein Drittel der Gesundheitseinrichtungen nicht funktionsfähig ist.

Internationale Reaktionen und Perspektiven

Die internationale Gemeinschaft hat bisher nur minimale Unterstützung geleistet, mit nur neun Prozent der erforderlichen 1,8 Milliarden US-Dollar für humanitäre Hilfe, die bisher finanziert wurden. Die Denkfabrik ICG warnt, dass der Konflikt weiter eskalieren könnte, da beide Seiten ausländische Unterstützung erhalten. Die RSF, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Waffen beliefert werden, versuchen derzeit, ihre Kontrolle über strategisch wichtige Gebiete zu festigen.

In Anbetracht der sich verschärfenden humanitären Krise ruft Humanium zur sofortigen Wiederherstellung humanitärer Hilfe und zur Öffnung von Schulen auf. Das Appellieren an die internationale Gemeinschaft, Friedensgespräche zu initiieren und die Rechte von Kindern zu schützen, ist drängender denn je. Der Sudan, ethnisch gemischt mit vielen großen Gruppen, hat seit seiner Unabhängigkeit 1956 mit einer Vielzahl von Konflikten zu kämpfen, und der jetzige Bürgerkrieg hat die ohnehin schon fragilen Verhältnisse weiter destabilisiert.

Die humanitäre Lage bleibt angespannt, und die Zivilbevölkerung zählt auf internationale Unterstützung, um aus dieser Katastrophe herauszukommen.

Details
Vorfall Bürgerkrieg
Ursache Konflikt, Kriegsverbrechen, ethnische Vertreibungen
Ort Khartum, Sudan
Verletzte 5100
Quellen