Rekord-Todeszahlen: Migranten sterben in Migrationskrise weltweit!
Mittelmeer, Europa - Im Jahr 2024 wurde weltweit eine alarmierende Zahl von mindestens 8.938 Todesfällen unter Migranten registriert, wie die UN-Organisation für Migration (IOM) berichtet. Diese Zahl markiert das tödlichste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen und liegt über dem Rekord von 8.748 Todesfällen im Jahr 2023. Die steigende Zahl der Migrantentode ist nicht nur besorgniserregend, sondern auch ein kontinuierlicher Trend, der nun bereits über fünf Jahre anhält.
Die IOM erhebt seit 2014 Daten über Migranten und dokumentiert seitdem mehr als 74.000 Todesfälle und Vermisstenfälle. Ugochi Daniels, stellvertretende Generaldirektorin der IOM, bezeichnete die anhaltende Zunahme der Todesfälle als „inakzeptabel und vermeidbar“. Besonders erschreckend ist, dass seit 2022 mindestens zehn Prozent der Todesfälle auf Gewalt zurückzuführen sind, wobei Menschenschmuggler und kriminelle Banden eine wesentliche Rolle spielen.
Die Situation im Mittelmeer
Im speziellen Mittelmeerraum starben 2024 laut IOM 2.452 Migranten, eine Zahl, die im historischen Vergleich geringer ist als in den Jahren 2016, 2017 und 2023. Dennoch verdeutlicht die hohe Zahl der Todesfälle die dringende Notwendigkeit von effektiven Such- und Rettungssystemen sowie sicheren Migrationsrouten. Insgesamt wurde in den letzten Jahren ein Anstieg der Todesfälle auf den Migrationsrouten nach und innerhalb Europas verzeichnet. Seit 2021 wurden an europäischen Migrationsrouten insgesamt 5.684 Todesfälle dokumentiert, was eine besorgniserregende Entwicklung darstellt.
Zusätzlich zeigen die Zahlen, dass seit 2014 mehr als 29.000 Todesfälle bei Migrationsbewegungen nach Europa registriert wurden. Auf der zentralen Mittelmeerroute sind seit 2021 mindestens 2.836 Todes- und Vermisstenfälle dokumentiert. Die hohes Risiko für Migranten, die mit unsicheren Booten die Küsten erreichen wollen, bleibt ein zentrales Problem.
Globale Trends und Herausforderungen
Die Todesfälle betreffen nicht nur Europa, sondern auch andere Regionen der Welt. 2024 wurden in Asien 2.778 Todesfälle dokumentiert, in Afrika 2.242 und in den Amerikas mindestens 1.233. Besonders in den Amerikas sind die Zahlen alarmierend, mit 341 Todesfällen im Karibikraum und 174 bei der Überquerung des Darién. Die IOM schätzt, dass viele Todesfälle nicht dokumentiert werden und die tatsächliche Zahl der Verstorbennen sowie Vermissten darüber hinausgeht.
Die Identifizierung der Todesopfer auf Migrationsrouten ist häufig unzureichend. Im zentralen Mittelmeer wurde nur bei 7 % der Opfer die Identität festgestellt. Diese unidentifizierten Toten stellen eine große Tragik für die betroffenen Familien dar. Der kommende Jahresbericht des Missing Migrants Project wird eine detaillierte Analyse der Migrantentode aus dem Jahr 2024 sowie neue Erkenntnisse zu vermissten Migranten in humanitären Krisen enthalten.
Die IOM fordert dringend Maßnahmen von den Staaten, um Leben zu retten und die Zahl der Todesfälle zu verringern. Es ist entscheidend, dass die Regierungen das Recht auf Leben wahren und die Kriminalisierung humanitärer Hilfe beenden. Nur durch die Schaffung sicherer und legaler Routen für Migranten kann dem stetig wachsenden Problem der Migrantentode nachhaltig begegnet werden.
Für detaillierte Informationen und weitere Statistiken zu diesem Thema, lesen Sie die Berichte auf zvw.de, iom.int und germany.iom.int.
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Vorfall | Migration |
Ort | Mittelmeer, Europa |
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