Schaeffler schließt Werke: 900 Jobs in Deutschland verschwinden!

Homburg, Saarland, Deutschland - Schaeffler, ein prominenter Autozulieferer mit Sitz in Herzogenaurach, hat weitreichende Entscheidungen getroffen, die tiefgreifende Auswirkungen auf die Beschäftigung und die Standorte des Unternehmens haben. Die Schließung des Werks in Homburg, das auf Medizintechnik spezialisiert ist, ist Teil eines strategischen Umbaus, bei dem insgesamt 700 Arbeitsplätze am Standort Schweinfurt und 200 Arbeitsplätze in Homburg abgebaut werden. Diese Maßnahmen sollen bis Anfang 2026 umgesetzt werden, wobei der Jobabbau „sozialverträglich“ erfolgen soll, unter anderem durch Freiwilligenprogramme und Altersteilzeit. Betriebsbedingte Kündigungen sind dem Unternehmensmanagement zufolge nicht geplant, und nach der Schließung werden am Standort Homburg immer noch etwa 1.700 Mitarbeiter beschäftigt. Die Schließung in Homburg wird durch finanzielle Schwierigkeiten und die Herausforderungen der Umstellung auf Elektromobilität begründet. Schaeffler hat ursprünglich bereits Ende 2022 die Schließung zweier Werke in Österreich und England angekündigt, um sich den veränderten Marktbedingungen anzupassen, so InFranken.
Der Umfang des Stellenabbaus in Europa beträgt insgesamt 4.700 Stellen, davon entfallen 2.800 auf Deutschland. Dies geschieht inmitten eines stark kompetitiven Marktes und einer zurzeit schwachen Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. Angaben zufolge wird der netto Stellenabbau durch Verlagerungen auf etwa 3.700 Stellen reduziert. Schaeffler plant, die detaillierten Maßnahmen bis Ende des Jahres bekannt zu geben. Derzeit werden die Auswirkungen des Stellenabbaus mit etwa 290 Millionen Euro jährlichen Einsparungen bis 2029 beziffert. Hierbei wird ein einmaliger Aufwand von rund 580 Millionen Euro für die Umsetzung des Personalabbaus erwartet. Die Gewerkschaften und der Betriebsrat äußern Bedenken und fordern alternative Lösungen zu den Plänen von Schaeffler, die als unverhältnismäßig kritisiert werden, so Tagesschau.
Marktentwicklungen und Branchenkontext
Die Entwicklungen bei Schaeffler sind symptomatisch für die allgemeine Situation in der deutschen Automobilindustrie, die sich in einer umfassenden Krise befindet. Im Jahr 2024 wurden nach einer Studie des Beratungsunternehmens EY bereits rund 19.000 Stellen gestrichten, was die Unsicherheit und die Herausforderungen in der Branche verdeutlicht. Dieser Stellenabbau stellt möglicherweise erst den Anfang eines schmerzhaften Schrumpfungsprozesses dar, der von hoher Wettbewerbsintensität und einer schwachen Nachfrage geprägt ist. Laut der Erhebung waren Ende 2024 noch etwa 761.000 Menschen in der deutschen Autoindustrie beschäftigt, der niedrigste Stand seit 2013.
Zudem wird die Herstellung von Elektronikkomponenten durch die hohen Investitionen in die Elektromobilität erschwert, die nicht die erhofften Erfolge gebracht haben. Hersteller sehen sich gezwungen, die Kosten zu senken, was zu weiteren Einschnitten bei der Beschäftigung führen kann. Die Umsätze der Autoindustrie in Deutschland sind im Jahr 2024 um fünf Prozent auf 536 Milliarden Euro gesunken, und zahlreiche Unternehmen, darunter auch Schaeffler, haben bereits Sparprogramme angekündigt, so Tagesschau.
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Ort | Homburg, Saarland, Deutschland |
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