Potsdamer Studentin begeistert Cannes mit bewegendem Animationsfilm!

Charkiw, Ukraine - Polina Piddubna, eine aufstrebende Animations-Regisseurin aus Charkiw, Ukraine, hat sich mit ihrem Kurzfilm „My Grandmother is a Skydiver“ einen Platz im offiziellen Wettbewerb des renommierten Filmfestivals in Cannes gesichert. Die 26-jährige Studentin studiert seit fünf Jahren an der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg und ist stolz darauf, dass ihr Werk als eines von nur 13 aus 2.700 eingereichten Filmen ausgewählt wurde. Darunter sind drei Animationsfilme, was die Bedeutung ihrer Teilnahme unterstreicht. Maz Online berichtet, dass die Einladungen für Cannes oft mit emotionalen Momenten verbunden sind, und Polina erhielt ihre Nachricht, während sie in einer Warteschlange stand und weinte.
„My Grandmother is a Skydiver“ thematisiert das Leben ihrer Großmutter Alfiya, die 1992 aus Tadschikistan nach Charkiw floh und nun den Herausforderungen des aktuellen Kriegs in der Ukraine gegenübersteht. Der Film zeichnet ein Bild von ihrer Großmutter, die im Garten Tulpen pflanzt, während die Stadt unter ständigen Bombenangriffen leidet. Über die persönlichen Geschichten hinaus, die in diesem Werk enthalten sind, erforscht der Film auch tiefere Themen wie generationales Trauma und Identität. Gwara Media hebt hervor, dass der Film keine politischen Aussagen trifft, sondern eine universelle Katharsis anstrebt.
Ein besonderes Erlebnis in Cannes
Das Cannes Film Festival ist nicht nur eine Plattform für etablierte Filmemacher, sondern auch ein wertvoller Raum für junge Talente wie Polina. Der Animationssektor hat im Laufe der Jahre erheblich an Bedeutung gewonnen. Der Festival de Cannes erkannte frühzeitig die künstlerische Bedeutung von Animation, und auch in diesem Jahr wurden mehrere talentierte Künstler ausgewählt. Die offizielle Webseite des Festivals berichtet, dass in diesem Jahr unter anderem fünf weitere Animationsfilme präsentiert werden, was die Vielfalt und Kreativität in diesem Bereich unterstreicht.
Polina Piddubna, die selbst drei Fallschirmsprünge gemacht hat, nimmt die Herausforderung an, für die Premiere in Cannes passende Outfits auszuwählen. Ihre Reise nach Cannes ist für sie nicht nur eine filmische, sondern auch eine sehr persönliche. Während sie die Erfahrungen ihrer Großmutter in ihrem Film verarbeitet, wird sie im Sommer auch wieder in die Ukraine reisen – jedoch nicht als Regisseurin, sondern als Enkelin. Dies zeigt, wie sehr der Krieg und die damit verbundenen Herausforderungen ihr Leben geprägt haben.
Ermutigt durch ihre Erfahrungen im Integrationsbereich, für die sie den Potsdamer Integrationspreis 2024 erhielt, bleibt Polina optimistisch. Auch wenn ihr Film von der Berlinale abgelehnt wurde, hat sie sich davon nicht entmutigen lassen. Sie hat gelernt, dass Vertrauen in schwierigen Zeiten eine kostbare Währung ist. In Cannes wird sie die Gelegenheit haben, ihre Geschichte und die ihrer Großmutter einem breiteren Publikum bekannt zu machen und möglicherweise sogar Preise für ihre kreative Arbeit zu gewinnen.
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Ort | Charkiw, Ukraine |
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