39 Jahre nach Tschernobyl: Gedenkveranstaltungen in ganz Deutschland!

Am 23. April 2025 planen Umwelt-Initiativen in mehreren deutschen Städten Mahnwachen und Kundgebungen zur Erinnerung an den Reaktorunfall im Kernkraftwerk Tschernobyl, der sich vor 39 Jahren ereignete. Rund ein Dutzend Gedenkveranstaltungen werden nach Angaben der Anti-Atom-Organisation „ausgestrahlt“ in Städten wie Göttingen, Ahaus, Jülich, Witten und Nürnberg stattfinden.

In Göttingen wird jährlich am 26. April eine Gedenkstunde am Ginkgo-Baum im Cheltenhampark abgehalten, die Redebeiträge über die Folgen des Unglücks umfasst. Der Reaktorunfall ereignete sich am 26. April 1986, als Reaktor Nummer 4 des ukrainischen Atomkraftwerks Tschernobyl außer Kontrolle geriet und explodierte, was zu einer massiven Freisetzung von Radioaktivität führte. Radioaktive Wolken breiteten sich über große Teile Europas und Asiens aus.

Gesundheitliche Folgen und Liquidatoren

Laut Berichten haben die sowjetischen Behörden bis zu 860.000 Arbeiter, die als „Liquidatoren“ bezeichnet werden, mobilisiert, um den verstrahlten Schutt zu beseitigen, kontaminierte Gebäude abzutragen und eine Betonhülle um die Atomruine zu errichten. Viele dieser Liquidatoren erlitten schwere Gesundheitsschäden oder starben an den Folgen der Strahlenbelastung. Berichte zeigen, dass 28 Notfallhelfer*innen an akutem Strahlensyndrom starben, während insgesamt 134 Notfallhelfer*innen betroffen waren. Zudem stiegen die Fälle von Schilddrüsenkrebs in der Bevölkerung, insbesondere bei Kindern, die zum Zeitpunkt des Unfalls unter 18 Jahren waren.

Die gesundheitlichen Folgen des Unglücks sind bis heute nicht vollständig erfasst. In verschiedenen Regionen Deutschlands sind Pilze und Wildschweinfleisch weiterhin mit radioaktiven Stoffen belastet, die aus der Tschernobyl-Explosion stammen. Untersuchungen des Tschernobyl-Forums, die von Organisationen wie der IAEA und der WHO unterstützt wurden, haben wichtige Erkenntnisse zu den Strahlenfolgen geliefert und schätzen etwa 4.000 Todesfälle aufgrund erhöhter Strahlendosen.Wie die Webseite des Bundesamts für Strahlenschutz berichtet, lebten 2006 noch etwa 6 Millionen Menschen in kontaminierten Gebieten und die gesundheitlichen Auswirkungen des Unfalls, wie ein Anstieg von Schilddrüsenkrebserkrankungen, werden weiterhin untersucht.

Details
Vorfall Umwelt
Ort Göttingen, Deutschland
Quellen