Vogelgrippe-Schock: Kraniche fallen in Rotenburg massenhaft!
Im Landkreis Rotenburg breitet sich die Vogelgrippe H5N1 aus; tote Kraniche wurden gefunden, Stallpflicht für Geflügel eingeführt.

Vogelgrippe-Schock: Kraniche fallen in Rotenburg massenhaft!
Im Landkreis Rotenburg breitet sich die Vogelgrippe in alarmierendem Tempo aus. So wurden kürzlich sieben tote Kraniche, die auf das hochansteckende H5N1-Virus positiv getestet wurden, in verschiedenen Orten wie Gnarrenburg und Tiste gefunden. Dies hat bereits zu einer drohenden Stallpflicht für Geflügel in der Region geführt, um die Bestände der Tiere zu schützen. Die Stallpflicht soll ab Samstagmitternacht in Kraft treten und gilt für Betriebe mit mehr als 50 Tieren, wobei Gänsezüchter von dieser Regelung ausgenommen sind. Bislang sind in Rotenburg keine Ausbrüche in Zucht- und Mastbetrieben bekannt. Laut kreiszeitung.de sind im Landkreis 2.567 Hobbyhalter mit rund 37.866 Tieren registriert, darunter 25 Legehennenbetriebe mit 84.708 Hühnern und 15 Putenmastbetriebe mit 272.950 Tieren.
Die Situation stellt sich nicht nur im Landkreis Rotenburg, sondern auch im gesamten Bundesgebiet als besorgniserregend dar. In den letzten Wochen kam es zu massiven Ausbrüchen der Vogelgrippe, die zu einer umfangreichen Keulung von über 200.000 Hühnern, Gänsen, Enten und Puten geführt hat. Auch in Baden-Württemberg wurden in einem Geflügelbetrieb 15.000 Tiere getötet, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, berichtet zdf.de.
Ein Problem mit erhöhtem Risiko
Laut dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) ist das Risiko für weitere Ausbrüche in Geflügelhaltungen auf „hoch“ heraufgesetzt worden. Vor allem Kraniche sind von der Vogelgrippe betroffen; Schätzungen zufolge sind etwa 2.000 von ihnen während des Vogelzugs in Deutschland verendet. Ein Grund für die aktuelle Verbreitung könnte auch die Zunahme von Zugvögeln sowie klimatische Veränderungen sein, die das Problem verstärken, weist tagesschau.de hin.
Die Gesundheitsbehörden raten zur Vorsicht: Während für die Bevölkerung momentan kein spezielles Risiko schwerwiegender Erkrankungen besteht, ist der Kontakt zu verendeten Vögeln dringend zu vermeiden. Auch das Melden solcher Funde an das Veterinäramt ist nicht mehr nötig. Für Geflügelhalter sind Hygienemaßnahmen und die Anmeldung ihrer Tiere beim Landkreis unerlässlich, um die Verbreitung des Virus zu verhindern. Schutzmaßnahmen für Privathalter umfassen unter anderem das Abdecken von Ausläufen und das Tragen separater Schuhe.
Langfristige Herausforderungen
Die Vogelgrippe stellt ein langfristiges Problem für die Landwirtschaft dar. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer fordert daher verstärkte Schutzmaßnahmen und hat sich an die EU gewandt, um die Entschädigungsgrenze für gekeulte Tiere von 50 auf bis zu 110 Euro zu erhöhen. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die Vogelgrippe in Deutschland ganzjährig präsent ist, jedoch mit dem Herbst-Vogelzug ein neues Ausmaß erreicht hat. Es bleibt zu hoffen, dass durch die ergriffenen Maßnahmen die Verbreitung des Virus eingedämmt werden kann.
