Bürger entscheiden: Windkraftprojekte in Remchingen stehen auf der Kippe!

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Rund 150 Bürger diskutierten in Remchingen über den Bürgerentscheid zur Windkraftnutzung am 20. Juli. Ihre Stimmen zählen!

Rund 150 Bürger diskutierten in Remchingen über den Bürgerentscheid zur Windkraftnutzung am 20. Juli. Ihre Stimmen zählen!
Rund 150 Bürger diskutierten in Remchingen über den Bürgerentscheid zur Windkraftnutzung am 20. Juli. Ihre Stimmen zählen!

Bürger entscheiden: Windkraftprojekte in Remchingen stehen auf der Kippe!

In Remchingen wird es spannend, denn am Sonntag, dem 20. Juli, stehen die Bürger vor einer wichtigen Entscheidung über mögliche Windkraftanlagen im Waldgebiet südöstlich von Nöttingen. Bei einem Informationsabend, zu dem etwa 150 Interessierte kamen, äußerten viele Bürger ihre Fragen und Bedenken. Bürgermeisterin Julia Wieland und der Gemeinderat rufen alle Wahlberechtigten auf, an diesem Bürgerentscheid teilzunehmen. BNN berichtet, dass mindestens 20 Prozent der 9.562 Wahlberechtigten, also 1.913 Bürger ab 16 Jahren, ihre Stimme abgeben müssen, damit das Ergebnis gültig ist.

Was genau steht auf dem Stimmzettel? Der Begleitkreis hat die Frage formuliert: „Sind Sie dafür, dass die Gemeinde Remchingen gemeindeeigene Flächen im Bereich Bärengrund, Ranntal und Oberwald zur Durchführung von Gutachten mit dem Ziel der Errichtung von Windenergieanlagen verpachtet?“ Diese klare Formulierung wird durch eine Karte ergänzt, sodass alle Bürger gut informiert sind. Eine Briefwahl wird ebenfalls angeboten, um die Teilhabe zu erleichtern. Remchingen-PriMa informiert über eine bevorstehende Abstimmungszeitung, die allen Haushalten zugestellt wird, und eine Informationsveranstaltung, um den Bürgern die Thematik näherzubringen.

Vorbereitung und Ausblick

Nicht nur das Abstimmungsergebnis ist von Bedeutung, sondern auch der weitere Ablauf nach der Abstimmung. Ein positives Ergebnis bedeutet nicht automatisch, dass die Windkraftanlagen sofort gebaut werden. Zunächst muss ein Projektierer gefunden werden; die EnBW hat bereits Interesse bekundet. Doch wie Regionalverbandsdirektor Sascha Klein betont, wurden die Flächen im Ranntal bislang nicht in den Regionalplan aufgenommen. Dies könnte einige Herausforderungen mit sich bringen.

Um genehmigungsfähig zu sein, sind umfangreiche Gutachten und Umweltprüfungen notwendig, die sicherstellen, dass bspw. die Schutzbedürftigkeit des Wasserschutzgebi ets berücksichtig wird. Hydrogeologie-Professor Martin Sauter bezeichnete die Sorge um Mikroplastikeinträge im Grundwasser als unbegründet. Die Bürger können also auf fundierte Informationen und Expertenmeinungen setzen, um ihre Entscheidung zu treffen.

Bedeutung der Bürgerbeteiligung

Die Idee der Bürgerbeteiligung ist nicht nur ein regionales Phänomen, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle für die gesamte Energiewende. Der BDEW hebt hervor, dass die Akzeptanz und Mitwirkung der Bürger unerlässlich sind, um Windkraftprojekte erfolgreich umzusetzen. In Mecklenburg-Vorpommern wurde sogar ein Beteiligungsgesetz eingeführt, um die lokale Teilhabe zu stärken – ein Beispiel, das zeigt, wie wichtig es ist, die Interessen der Bürger im Zusammenhang mit dem Windenergieausbau zu berücksichtigen.

In Remchingen wird die Mitgestaltung der Bürger ernst genommen. Der Prozess ist als konstruktiv beschrieben worden, da verschiedene Akteure, darunter der Regionalverband und die EnBW, dabei eingebunden sind. Auch die Erfahrungen anderer Gemeinden zeigen, dass wirtschaftliche Potentiale und ökologische Überlegungen in Einklang gebracht werden müssen. Legt die Gemeinde Wert auf Transparenz und Beteilung, kann dies den Weg für zukünftige Projekte ebnen.