Vater kämpft nach Tod von Luca S. gegen Versagen der Behörden in Esslingen
Nach dem tödlichen Vorfall in Esslingen, bei dem der 31-jährige Luca S. erschossen wurde, erhebt sein Vater schwere Vorwürfe gegen die Polizei und fordert eine Überprüfung des Justizsystems.

Vater kämpft nach Tod von Luca S. gegen Versagen der Behörden in Esslingen
Der Fall um den tragischen Tod des jungen Luca S. aus Esslingen beschäftigt die Öffentlichkeit und wirft ernste Fragen zur Sicherheit und zum Umgang der Behörden mit Bedrohungen auf. Rolf Seufferle, der Vater des getöteten 31-jährigen Luca, hat einen emotionalen Brief an die Staatsanwaltschaft geschrieben, in dem er seine Vorwürfe und Sorgen äußert. Luca wurde im November 2024 von einem Mieter im selben Wohnhaus erschossen. Nach der Tat nahm sich der Täter das Leben und zündete das Gebäude an, während Lucas Verlobte durch einen Sprung aus dem Fenster überlebte, aber schwere Verletzungen davontrug, wie die Stuttgarter Nachrichten berichten.
Seufferle erhebt schwere Vorwürfe gegen die Polizei, die nicht rechtzeitig interveniert haben soll, obwohl er sie über die Drohungen des Täters informiert hatte. Der mutmaßliche Täter galt als gewalttätig und hatte bereits im August 2024 Drohungen gegen Luca und seine Verlobte ausgesprochen. Seufferle hatte überhaupt eine Zwangsräumung des Mieters beantragt, die schließlich genehmigt wurde, doch die Maßnahmen wurden nicht rechtzeitig umgesetzt. „Ich will keine Rache, ich möchte, dass so etwas nicht noch einmal passiert“, so Seufferle in seinem Schriftstück an die Staatsanwaltschaft. Er kritisiert den Prüfbericht der Staatsanwaltschaft als „mangelhaft“ und sieht darin ein eklatantes Versagen der ermittelnden Behörden, wie die SWR Aktuell hinzufügt.
Die Reaktion der Behörden
Nach dem Vorfall hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart die Staatsanwaltschaft Heilbronn beauftragt, die Vorwürfe unabhängig zu überprüfen, um mögliche Interessenkonflikte zu vermeiden. Seufferle hofft, dass in Zukunft besser auf solche Bedrohungen reagiert wird, um ähnliche Tragödien zu verhindern. „Nach dem Vorfall hat niemand von den Behörden Kontakt zu mir oder meiner Verlobten aufgenommen“, klagt die Verlobte von Luca.
Diese dramatische Geschichte findet in einem Kontext statt, der auch die Kriminalitätsbelastung in Baden-Württemberg betrifft. Laut der polizeilichen Kriminalstatistik war die Kriminalitätsrate im Jahr 2024 mit 4.882 Straftaten je 100.000 Einwohnern bezogen auf das gesamte Land eher leicht gesunken, jedoch gab es erhebliche Anstiege in bestimmten Bereichen, wie bei politisch motivierten Straftaten und Messerangriffen.
Die Aufklärungsquote lag 2024 bei 60,3%, was positiv zu werten ist. Dennoch zeigen die steigenden Zahlen bei gewalttätigen Delikten, dass der Umgang mit Gewalt und Bedrohungen aktiv betrachtet werden muss. Innenminister Thomas Strobl betont die Notwendigkeit, die Sicherheit und die Demokratie zu schützen. Dies geschieht jetzt auch vor dem Hintergrund der Tragödie um Luca S., die viele aufrüttelt und uns alle betrifft.