Enpal im Sturm: Vorwürfe von Sklaverei und unsicheren Arbeitsbedingungen!
Das Solarunternehmen Enpal sieht sich schweren Vorwürfen zu Arbeitsbedingungen und Ausbeutung gegenüber.

Enpal im Sturm: Vorwürfe von Sklaverei und unsicheren Arbeitsbedingungen!
Das Solarunternehmen Enpal sieht sich derzeit mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. In einem aktuellen Bericht von Manager Magazin wird dem Unternehmen „moderne Sklaverei“ und „lebensgefährliche“ Arbeitsbedingungen vorgeworfen. Diese Anschuldigungen kommen zur Unzeit, da der Gründer Mario Kohle angekündigt hat, rechtliche Schritte gegen diese Berichterstattung einzuleiten. Enpal bezeichnet die Darstellungen als „sachlich falsch oder stark verzerrt“.
Das im Jahr 2017 gegründete Unternehmen hat mittlerweile über 1.000 Mitarbeiter und verkauft vor allem Photovoltaikanlagen sowie Wärmepumpen, teilweise auf Leasing-Basis. Kritiker werfen Enpal eine aggressive Vertriebspraxis vor, während das Unternehmen selbst anerkennt, dass 70 Prozent der Monteure einen Migrationshintergrund haben.
Vorwürfe der Ausbeutung und Sicherheitsmängel
Besonders brisant sind die Vorwürfe bezüglich der Ausbeutung von Arbeitnehmern, vor allem von Angestellten aus Südamerika und Osteuropa. taz berichtet von einem hohen Druck auf die Monteure, die ihre Rechte in Bezug auf Arbeitsschutz einforderten. Ehemalige Führungskräfte äußern sich besorgt über die Arbeitsbedingungen und das fehlende Sicherheitsbewusstsein im Unternehmen. Enpal hingegen betont, dass alle Teams regelmäßig über Sicherheitsvorschriften geschult werden und dass die angeführten Vorwürfe zurückgewiesen werden.
Ein spezifischer Punkt in der Kritik betrifft eine Klausel in Arbeitsverträgen, die eine Rückzahlung von bis zu 10.000 Euro im Falle einer vorzeitigen Kündigung vorsah. Enpal stellt klar, dass diese Klausel nicht mehr existiert und nie angewandt wurde, und dass eine anteilige Rückforderung von Ausbildungskosten rechtlich zulässig ist.
Finanzielle Lage und Zukunftsausblick
Finanziell betrachtet hat Enpal im Jahr 2024 erneut Verluste gemacht. Der Umsatz fiel auf 860 Millionen Euro, nach 905 Millionen Euro im Vorjahr. Trotz dieser Herausforderungen sieht sich das Unternehmen weiterhin als Start-up und hofft, seine Position auf dem Markt für erneuerbare Energien zu stärken.
Die aktuelle Diskussion um die Bedingungen in der Solarbranche wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, vor denen viele Unternehmen stehen. Gerade in einem Sektor, der als umweltfreundlich und zukunftsträchtig gilt, ist es wichtig, nicht nur auf die wirtschaftlichen, sondern auch auf die sozialen Aspekte der Unternehmenskultur zu achten.
Angesichts der Vorwürfe und der eigenen Rolle als Arbeitgeber wird es für Enpal entscheidend sein, transparent und glaubwürdig zu kommunizieren, um das Vertrauen der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit zurückzugewinnen.