Freiburger Forscher entdecken: Narbengewebe als Ursache für plötzlichen Herztod!
Freiburger Forscher identifizieren Ursache für plötzlichen Herztod bei jungen Menschen mithilfe innovativer 3D-Bildgebung.

Freiburger Forscher entdecken: Narbengewebe als Ursache für plötzlichen Herztod!
Die Welt der Medizin steht nicht still. Jüngste Forschungen aus Freiburg bieten faszinierende Einblicke in die Ursachen des plötzlichen Herztods, insbesondere bei jungen, scheinbar gesunden Menschen. Eine Kombination aus innovativer 3D-Bildgebung und detaillierten elektrischen Messungen zeigt, dass nicht nur strukturelle Veränderungen im Herzen von Bedeutung sind, sondern auch das Vorhandensein von Narbengewebe, das als „Tiefpass-Filter“ agiert. Scinexx berichtet, dass dieses Gewebe elektrische Signale im Herzmuskel abschwächt oder blockiert, insbesondere bei körperlichen Belastungen oder Stresssituationen.
Diese Entdeckung könnte nicht nur für das Verständnis des plötzlichen Herztods revolutionär sein, sondern auch für Diagnostik und Therapieplanung bei Risikopatienten. Bei Tests an Mäusen, die eine genetisch bedingte Herzmuskelerkrankung aufwiesen, wurde klar, dass die elektrischen Impulse – bei ruhigem Herzschlag weitgehend ungehindert – bei Belastung durch das vernarbte Gewebe stark verändert werden. Im Extremfall kann das sogar zu einem vollständigen Herzversagen führen. Wie die Studie in Ingenieur.de informiert, sind die Veränderungen lediglich bei körperlicher Belastung gefährlich, was bei Standarduntersuchungen oft unbeachtet bleibt.
Forschung auf neuem Niveau
Unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Kohl am Universitätsklinikum Freiburg läuft die Untersuchung mit Hochdruck. Die Kombination aus hochauflösender 3D-Bildgebung und optischen Messungen erlaubt eine präzise Analyse der elektrischen Vorgänge im Herzen. Diesen Ansatz verfolgt das Team mit dem Ziel, digitale Zwillinge des Herzens zu entwickeln, die sowohl anatomische als auch elektrische Eigenschaften berücksichtigen – eine Methode, die ein vorausschauendes Monitoring von Risikopatienten ermöglichen könnte.
Die Forscher erhoffen sich von diesen digitalen Modellen eine signifikante Verbesserung der Risikoabschätzungen und Therapieplanungen für Patienten mit Herzmuskelerkrankungen. Die Resultate der Studie werden im Fachjournal „Nature Cardiovascular Research“ veröffentlicht und bieten einen Weg, unerklärte Fälle des plötzlichen Herztods besser zu verstehen, was besonders für junge Menschen von großer Bedeutung ist. Die Universität Freiburg hebt hervor, dass eine solche Herangehensweise auch in komplexeren Tiermodellen weiter untersucht werden soll, um die Übertragbarkeit auf den Menschen zu testen.
Der Blick nach vorne
Insgesamt zeigt diese Forschung auf, wie wichtig es ist, neue Technologien zur frühzeitigen Erkennung von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen zu entwickeln. Das Team plant die Verfeinerung der Bildgebungsmethoden sowie deren praktische Anwendbarkeit in Kliniken, um das Risiko für Patienten in Zukunft besser einschätzen und behandeln zu können. Diese Fortschritte könnten dazu führen, dass wir in den kommenden Jahren die Ursachen und Präventionsmöglichkeiten des plötzlichen Herztods in einem neuen Licht sehen werden. Die Zukunft der Herzmedizin könnte dank dieser innovativen Ansätze schon bald konkret greifbar werden.