Massiver Stellenabbau bei EMAG: 455 Jobs in Gefahr!
Maschinenbauer EMAG plant Stellenabbau von 455 Arbeitsplätzen in Göppingen. IG Metall kritisiert Vorgehen und fordert faire Lösungen.

Massiver Stellenabbau bei EMAG: 455 Jobs in Gefahr!
EMAG, ein etabliertes Unternehmen im Maschinenbau, hat am 9. November 2025 den Abbau von 455 Arbeitsplätzen an seinen deutschen Standorten angekündigt. Für die Belegschaft in Salach, dem Hauptsitz in Baden-Württemberg, bedeutet dies den Verlust von 300 Stellen. Diese Maßnahme ist Teil einer Reaktion auf die angespannte wirtschaftliche Lage in der Branche, die durch eine schwache Nachfrage und geopolitische Unsicherheiten geprägt ist. Merkur hebt hervor, dass EMAG, bekannt für die Herstellung von Werkzeugmaschinen, die Automobilindustrie und andere Maschinenbauer beliefert, gezwungen ist, diese drastischen Schritte zu gehen, um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.
Der Stellenabbau bei EMAG ist nicht das erste Signal für die angespannte Lage im Maschinenbau. Bereits in der Vergangenheit wurde der Personalstamm durch den Abbau von 124 Arbeitsplätzen im Vorjahr verringert. Die IG Metall kritisiert jedoch vehement den aktuellen Vorgehensprozess und die Tatsache, dass der Betriebsrat ohne die Unterstützung der Gewerkschaft verhandelt hat. Dies wurde als rücksichtslos und schnell empfunden. Unterstützungsangebote wurden vom Betriebsrat zurückgewiesen, was die Gesprächsbasis und die Mitbestimmung der Belegschaft stark beeinträchtigt hat, berichtet IG Metall.
Fehlende Abfindungen und Zukunftsperspektiven
Ein zentraler Kritikpunkt ist, dass der Sozialplan zur Milderung der Folgen des Stellenabbaus ausschließlich den Wechsel in eine Transfergesellschaft vorsieht. Abfindungen sind nicht vorgesehen, was für viele der betroffenen Mitarbeiter bedeutet, dass sie in eine ungewisse Zukunft entlassen werden. Der Sozialplan wurde der Belegschaft erst am 5. November präsentiert, was die emotionalen und wirtschaftlichen Turbulenzen weiter verstärkt hat. Die IG Metall fordert daher nicht nur eine faire Lösung für die Mitarbeiter, sondern auch den Erhalt industrieller Stärken, gerade in einer Region, die stark von Maschinenbau-Investitionen abhängt.
Wirtschaftlich gesehen ist der Maschinenbau in Deutschland ein echter Motor, der mehr als 950.000 Beschäftigte zählt, wie Statista darstellt. Die Branche ist gleichzeitig Innovationsführer in Bereichen wie Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0, sieht sich jedoch aktuell mit Herausforderungen konfrontiert, die einen Rückgang der Produktion und des Umsatzes zur Folge haben. Der Umsatz im Jahr 2024 fiel auf ungefähr 254 Milliarden Euro, was die Unsicherheiten in diesem industriewichtigen Sektor deutlich unterstreicht.
Aufruf zur Solidarität
In Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen plant die IG Metall am 22. November eine Kundgebung in der Fußgängerzone von Geislingen. Ziel ist es, gegen Tarifflucht und den Verlust von Arbeitsplätzen zu protestieren und gleichzeitig die Wichtigkeit von Mitbestimmung und sozialer Sicherheit in der Branche zu betonen. Die Gewerkschaft erhofft sich von diesem Protest auch eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung, um die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen zu lenken, vor denen der Maschinenbau in Deutschland steht.
So bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob EMAG sowie andere Maschinenbauunternehmen die nötigen Schritte einleiten, um nicht nur ihre wirtschaftliche Stabilität, sondern auch die ihrer Mitarbeiter zu sichern.