Karlsruhes Narren feiern: Das beginnt die fünfte Jahreszeit!
Am 11.11.2025 beginnt in Karlsruhe die fünfte Jahreszeit mit einer Ausstellung zur Bedeutung des Narren in der Fastnacht.

Karlsruhes Narren feiern: Das beginnt die fünfte Jahreszeit!
Heute, am 11. November 2025, beginnt in Köln die fünfte Jahreszeit, die viele als Höhepunkt des närrischen Treibens feiern. Punkt 11:11 Uhr öffnen die Narren die Tore zur bunten Welt der Fastnacht, in der sie für eine gewisse Zeit die Kontrolle über die Traditionen übernehmen. Die diesjährige Saison verspricht eine besonders interessante Reise in die Tiefen der Narren-Kultur, verstärkt durch die Ausstellung „Narrenfreiheit!? Eine kleine Geschichte des Regelbruchs“ in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe, die bis zum 21. Februar 2026 zu sehen ist.
Die Kuratorin Katrin Hesse macht in der Ausstellung aufmerksam auf den biblischen Bezug des Narren, der symbolisch für den Sündhaften steht und in Psalm 53,2 erwähnt wird: „Es spricht der Tor in seinem Herzen: Es ist kein Gott.“ Besonders aufschlussreich sind die thematischen Stationen, die die Bereiche Liebe und Tod sowie den Sündenfall beleuchten. Hier wird der Narr als Gestalt dargestellt, die frühzeitige Regeln bricht und damit eine Brücke zu den karnevalistischen Traditionen schlägt.
Die Rolle des Narren: Von der Sündhaftigkeit zur Freude
Der Narr war lange Zeit ein symbolisches Wesen, das oft mit dem Teufel in Verbindung gebracht wurde. Seine Wurzeln lassen sich bis ins Hochmittelalter zurückverfolgen und fanden ihren literarischen Ausdruck im 14. und 15. Jahrhundert. In der Ausstellung werden unter anderem Auszüge aus Sebastian Brants Moralsatire „Das Narrenschiff“ von 1494 präsentiert, die von Albrecht Dürer visuell unterstützt wird. Brant verspottete darin die Laster seiner Mitmenschen und trug zur Entstehung des Narrens als Grenzgänger bei.
Im Laufe der Jahrhunderte wandelt sich das Bild des Narren. Vom sündhaften Regelbrecher entwickelte sich der Narr im 19. Jahrhundert zu einer fröhlichen Figur, fokussiert auf Freude und Geselligkeit. Die Fastnacht, nach heidnischen und christlichen Bräuchen entstanden und regional unter verschiedenen Namen wie Karneval, Fastnacht und Fasching bekannt, ist inzwischen ein bedeutendes Element des kulturellen Lebens. Sie bietet der Gesellschaft Gelegenheit, Spannungen abzubauen und als Ventil zu fungieren, wie auch „Battlemerchant“ in seinen Betrachtungen über die Wurzeln des Karnevals verdeutlicht.
Narrenfreiheit und ihre Ursprünge
Im Mittelalter bot der Karneval der Bevölkerung die Möglichkeit, die soziale Ordnung umzukehren, indem sie sich als Adelige verkleideten und ihre Herren veräppelten. Diese Form der Narrenfreiheit war ein entscheidender Aspekt der Fastnacht, der sich bis heute in den Feierlichkeiten hält. Masken und Kostüme spielten dabei eine zentrale Rolle; sie ermöglichten es den Menschen, ihre soziale Identität abzulegen und neue Rollen zu übernehmen. Diese Tradition hat einen untrennbaren Bezug zur heutigen Fastnacht, wo die Freude im Mittelpunkt steht und Kritiken an bestehenden Missständen ausgesprochen werden dürfen.
Mit dem heutigen Beginn der fünften Jahreszeit sind alle Narren eingeladen, ihre Masken aufzusetzen und die Freuden des Karnevals zu genießen. Möge die Narrenfreiheit diejenigen weiterhin zu gesellschaftlicher Reflexion anregen und die Verkleidungen bunt fliegen lassen!