Verkehrschaos in Schwanau: Unternehmer entfernt Blumenkübel eigenmächtig!
Unternehmer Martin Herrenknecht entfernt eigenmächtig Blumenkübel zur Verkehrsberuhigung in Schwanau-Allmannsweier. Diskussionen entfachen.

Verkehrschaos in Schwanau: Unternehmer entfernt Blumenkübel eigenmächtig!
In einem bemerkenswerten Vorfall hat der Unternehmer Martin Herrenknecht aus Schwanau-Allmannsweier kürzlich angekündigt, dass er in einer nächtlichen Aktion 20 Blumenkübel entfernt hat, die zur Verkehrsberuhigung in einer Tempo-30-Zone aufgestellt waren. Diese Kübel sollten die Sichtbarkeit von Parkbuchten erhöhen und waren Teil eines Beschlusses des Ortschaftsrats. Herrenknecht äußerte sich in einer E-Mail an seine Mitarbeiter, in der er die Kübel als “irrsinnig” bezeichnete und erklärte, er habe sie entfernt, um einen sicheren Anfahrtsweg zu gewährleisten, gleichzeitig jedoch auch Bedenken hinsichtlich der Gefahren durch die Blumenkübel laut werden ließ.
Die Pflanzkübel standen ursprünglich im Herrenweg und wurden von der Gemeinde Schwanau aufgestellt. Herrenknecht hat die Kübel nun auf sein Firmengelände gebracht, einige wurden sogar zum Rathaus in Schwanau-Ottenheim transportiert. Bürgermeister Marco Gutmann hat bereits gefordert, die Kübel an ihren ursprünglichen Standort zurückzubringen, da dies politisch gewollt sei und partielle Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit erforderlich sind. Die Entfernung der Kübel könnte als Diebstahl gewertet werden, da die Pflanzen Eigentum der Gemeinde sind, erläutert Tagesschau.
Ängste über Verkehrssicherheit
Herrenknecht hat seine Entscheidung mit Bedenken über die Verkehrssicherheit untermauert. Insbesondere größere Fahrzeuge könnten durch die Blumenkübel in unübersichtliche Situationen gebracht werden, vor allem während der Stoßzeiten. Diese Argumentation hat jedoch nicht nur Unterstützung gefunden, sondern auch Kritik ausgelöst, besonders von Seiten der Gemeinde, die mit Hauptamtsleiter Michael Fertig betont, dass die Kübel Teil einer behördlich angeordneten Maßnahme zur Verkehrsberuhigung sind. Der Ortschaftsrat hatte sich im März 2025 für die Kübel ausgesprochen, um die Straßencharakteristik in der Tempo-30-Zone zu fördern, bestätigt Schwarzwaelder Bote.
Aktuell laufen Gespräche zwischen Herrenknecht, der Gemeinde Schwanau und anderen zuständigen Stellen wie dem Landratsamt und der Polizei, um eine Lösung zu finden. Vorschläge sind bereits im Raum, die Sichtbarkeit der Kübel durch Warnbaken oder spezielle Befestigungen zu verbessern. Diese Diskussion stellt nicht nur die Interessen des Unternehmens in den Mittelpunkt, sondern wirft auch Fragen nach der allgemeinen Verkehrssicherheit in der Region auf. Hierbei könnte der Ansatz der Verkehrsberuhigung eine entscheidende Rolle spielen, wie auch die Erkenntnisse des Difu-Publikationspapiers nahelegen.
Verkehrsberuhigung und ihre Wirkungen
Das Difu dokumentiert, dass Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in deutschen Städten zunehmend populär werden, aber auch auf Gegenwind stoßen. Die häufigsten Bedenken drehen sich um die Befürchtung einer erhöhten Belastung des benachbarten Straßennetzes, die sich jedoch empirisch oft nicht bewahrheitet. Vielmehr zeigen die meisten Erhebungen, dass es eine sogenannte “traffic evaporation” gibt, die das Verkehrsaufkommen insgesamt reduziert. Dies weist darauf hin, dass restriktive Maßnahmen zur Verkehrsminderung tatsächlich positive Effekte haben können und in kommunalen Diskussionen stärker berücksichtigt werden sollten. Diese Überlegungen dürften auch für die Zukunft der Verkehrsberuhigung in Schwanau von Bedeutung sein, untermauert durch die Argumente in der Fachliteratur Difu.
Die Situation rund um die Blumenkübel in Schwanau ist somit nicht nur ein lokalpolitischer Streitfall, sondern auch Teil einer größeren Diskussion über Sicherheit, Verkehrsführung und bürgerliche Verantwortung in der Gemeinde.