KI im Einsatz: Marburger Klinik revolutioniert Diagnose seltener Erkrankungen!

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Marburg-Biedenkopf: Veranstaltungen zu seltenen Erkrankungen und KI-gestützter Diagnostik am Uni-Klinikum am 22. und 25. Oktober.

Marburg-Biedenkopf: Veranstaltungen zu seltenen Erkrankungen und KI-gestützter Diagnostik am Uni-Klinikum am 22. und 25. Oktober.
Marburg-Biedenkopf: Veranstaltungen zu seltenen Erkrankungen und KI-gestützter Diagnostik am Uni-Klinikum am 22. und 25. Oktober.

KI im Einsatz: Marburger Klinik revolutioniert Diagnose seltener Erkrankungen!

Am Marburger Uni-Klinikum stehen spannende Veranstaltungen auf dem Programm, die sich mit einem wichtigen Thema befassen: seltenen Erkrankungen. Am 22. und 25. Oktober laden die Veranstalter alle Interessierten dazu ein, mehr über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Diagnoseunterstützung durch Künstliche Intelligenz (KI) zu erfahren. Diese Events kommen nicht nur in einer Zeit, in der weltweit etwa 300 Millionen Menschen unter seltenen Erkrankungen leiden, sondern auch in einem Land, in dem vier Millionen Betroffene auf eine korrekte Diagnose warten, zum richtigen Zeitpunkt.

Die Veranstaltungen beginnen am 22. Oktober um 15 Uhr mit dem „FUSExRare Talk“ im Auditorium der Kopfklinik. Hier wird ein innovatives KI-Modell vorgestellt, das am Marburger Uni-Institut für künstliche Intelligenz in der Medizin unter der Leitung von Professor Martin Hirsch entwickelt wurde. Professor Jürgen Schäfer und sein Team forschen ebenfalls zu seltenen Erkrankungen am Klinikum. Ein besonders interessanter Aspekt? Erfolgreiche Diagnosen sind für eine optimale Therapie essenziell, doch oft dauert es lange, bis die richtigen Diagnosen gestellt werden. Alleine der Weg zu einer Diagnose kann zwischen fünf und 30 Jahren in Anspruch nehmen.

Von KI-Hilfen und interdisziplinärer Zusammenarbeit

Professor Schäfer hat einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Sein Team konnte in einem Beispiel aufzeigen, wie KI bei der Suche nach den Ursachen für Symptome wie Blindheit, Taubheit oder schwere Hüftprobleme unterstützen kann. In einem Fall führte die Analyse zu einer Kobaltvergiftung – eine Diagnose, die sonst möglicherweise lange unentdeckt geblieben wäre. „KI ersetzt nicht die Mediziner, sondern unterstützt sie“, betont er und hebt die bedeutende Rolle hervor, die moderne Technologie bei der Verbesserung der Patientenversorgung spielt.

Hinzu kommt die Unterstützung durch die hessische Digitalministerin Professorin Kristina Sinemus sowie Tanja Raab-Rhein, die die Veranstaltungen als Schirmherrin des Fördervereins begleiten. Dank finanzieller Hilfe vom Ministerium konnte ein Hochleistungscomputer für das KI-Modell angeschafft werden, was die Einsatzmöglichkeiten enorm erweitert.

Das Patientenforum und seine Inhalte

Am 25. Oktober findet von 10 Uhr bis 15 Uhr ein Patientenforum statt, in dem Medizinern des Marburger Zentrums und Vertretern von Selbsthilfegruppen eine Plattform geboten wird, um wissenswerte Informationen zu teilen. Besonders interessant dürfte der Vortrag über Morbus Osler von Professor Urban Geisthoff und Simone Kesten sein. Dr. Tobias Geisel wird darüber sprechen, wie wichtig die Psychosomatik bei nicht diagnostizierten Krankheiten ist. Auch die genetischen Ursachen seltenen Erkrankungen sowie die Diagnoseschancen durch Datennutzung und KI werden thematisiert. Anmeldungen sind für beide Veranstaltungen unter zuse@uk-gm.de erforderlich.

Die Diskussion über den Einsatz von digitalen Diagnoseunterstützungssystemen wird immer lauter. Verschiedene aktuelle Studien zeigen, dass solche Systeme die Diagnosestellung beschleunigen können und dabei helfen, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, indem sie Stress und Unsicherheiten reduzieren. Tatsächlich kann der Einsatz von KI dabei helfen, Diagnosen schneller zu stellen, was nicht nur den Patienten zugutekommt, sondern auch erheblich im Gesundheitssystem Einsparungen ermöglichen könnte. Schätzungen zufolge könnten Gesundheitskosten durch den Einsatz smarter Algorithmen um bis zu 50% gesenkt werden.

Außerdem bieten Interdisziplinäre Spezialzentren für seltene Erkrankungen, wie sie auch in Marburg zu finden sind, umfassende Ressourcen zur Diagnostik und Therapie an. Diese Ressourcen sind unverzichtbar, da viele der über 8.000 bekannten seltenen Erkrankungen oft nicht, falsch oder verspätet diagnostiziert werden. Ein Beispiel ist die Leukodystrophie, eine genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung. Projekte wie Leuko-Expert entwickeln KI-gestützte Diagnosehilfen, die darauf zielen, Patienten schneller zu helfen.

Insgesamt zeigt sich, dass innovative digitale Ansätze und interdisziplinäre Zusammenarbeit entscheidend sein können, um die Herausforderungen seltener Erkrankungen besser zu bewältigen. Veranstaltungen wie diese in Marburg sind ein Schritt in die richtige Richtung – da liegt ganz klar was an für die Zukunft der Medizin!