Ostalbkreis kämpft gegen Hausärztemangel: Genossenschaft IpfMED gegründet!

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Im Ostalbkreis sichern Gemeinden durch die Genossenschaft IpfMED die medizinische Versorgung gegen Hausärztemangel.

Im Ostalbkreis sichern Gemeinden durch die Genossenschaft IpfMED die medizinische Versorgung gegen Hausärztemangel.
Im Ostalbkreis sichern Gemeinden durch die Genossenschaft IpfMED die medizinische Versorgung gegen Hausärztemangel.

Ostalbkreis kämpft gegen Hausärztemangel: Genossenschaft IpfMED gegründet!

In Zeiten, in denen die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum immer wieder in der Diskussion steht, setzen sechs Kommunen im Raum Bopfingen, Ries und Härtsfeld ein Zeichen. Sie haben die Genossenschaft IpfMED gegründet, um dem Mangel an Hausärztinnen und -ärzten entgegenzuwirken. Dieser Schritt ist besonders wichtig, da laut Staatsanzeiger in der Region die rechnerische Hausarzt-Abdeckung bei 94 Prozent liegt, aber zugleich Bedenken über die langfristige Sicherstellung der ärztlichen Versorgung geäußert werden.

Markus Knoblauch, der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft, betont, dass die IpfMED gezielt medizinische Versorgungszentren übernehmen oder gründen wird. Das Besondere an dem Konzept? Die Freiberuflichkeit sowie die teure Übernahme oder Gründung einer eigenen Praxis stehen nicht auf der Tagesordnung. Stattdessen bietet die Genossenschaft Ärzten, die im ländlichen Raum tätig werden möchten, Anstellungsmöglichkeiten oder Teilzeitarbeit an. Dies könnte auch die hohe Zahl von Mediziner*innen über 60 Jahren, die im Ostalbkreis praktizieren, entlasten, da die Nachbesetzung der Hausarztsitze zunehmend herausfordernd wird.

Gründung und Ziele der Genossenschaft

Bei der Gründungsversammlung in der Schranne in Bopfingen äußerte sich Josef Bühler, Prokurist der Genossenschaft, und stellte die entscheidenden Ziele vor. Ein Aspekt, der im Zusammenhang mit der Gründung besonders heraussticht: Immer mehr junge Ärztinnen und Ärzte streben nach Anstellung und scheuen die Selbstständigkeit. Dies hängt zudem mit dem steigenden Frauenanteil in der Medizin und der Notwendigkeit zusammen, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren.

Die IpfMED-Genossenschaft bringt nicht nur kreative Lösungen in die hausärztliche Versorgung, sondern fordert auch die Kommunen dazu auf, aktiv zu werden. Ein Geschäftsanteil kostet 2000 Euro, und die Gemeinden müssen je nach Einwohnerzahl Mindestkontingente von bis zu vier Anteilen erwerben. Allerdings darf keine Kommune mehr als acht Anteile halten, was eine faire Verteilung gewährleisten soll. Der Landkreis selbst unterstützt die Gründung, ist jedoch nicht als Mitglied partizipiert.

Die Situation im Ostalbkreis

Die Bedenken des Landratsamtes in Aalen hinsichtlich der nachhaltigen Sicherstellung des Versorgungsgrades zeigen, dass Handlungsbedarf besteht. Rund die Hälfte der Medizinpraktiker aus der Region befinden sich in einem Alter von über 60 Jahren und es wurde bereits erkannt, wie schwierig die Nachbesetzung der Hausarztsitze in der Region ist. Es ist an der Zeit, neue Wege zu gehen und für eine solide Zukunft der medizinischen Versorgung zu sorgen.

Im Ostalbkreis gibt es mittlerweile vier Genossenschaften, die in unterschiedlichen Regionen für die Bevölkerung gegründet wurden. Von der Genossenschaft für das östliche Kreisgebiet bis hin zu den Angeboten für Ellwangen, den Schwäbischen Wald sowie den Raum Aalen – es tut sich einiges in puncto ärztliche Versorgung. Und mit IpfMED folgt nun ein weiteres Puzzlestück, das die Zukunft der ärztlichen Versorgung in dieser Region entscheidend mitgestalten könnte.