Häusliche Gewalt im Kreis Rottweil: Regierung plant Fußfesseln für Täter!
Anstieg häuslicher Gewalt in Rottweil: Experten warnen, während Bundesregierung Maßnahmen zur Täterüberwachung plant.

Häusliche Gewalt im Kreis Rottweil: Regierung plant Fußfesseln für Täter!
In den letzten Jahren ist die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt und Femizide im Kreis Rottweil alarmierend gestiegen. Hanne Blust und Renate Weiler von der Fachberatungsstelle „Frauen helfen Frauen + AUSWEGE“ berichten von besorgniserregenden Zuwächsen in den Beratungen, die im vergangenen Jahr auf 389 für Frauen und 142 für jugendliche Opfer sexueller Gewalt angestiegen sind. Besonders hartnäckig bleibt das Problem, dass den Beraterinnen insgesamt drei Femizide im Landkreis als unbekannt gemeldet wurden, was die Dunkelziffer auf erschreckende Weise verdeutlicht.
Ein Bericht von Plan International Deutschland zeigt, dass 34% der befragten Männer Gewalt als Mittel zur Einforderung von Respekt betrachten. Über ein Drittel dieser Männer sieht es sogar als akzeptabel an, in Streitigkeiten mit Partnerinnen gewalttätig zu werden. Solche Ansichten stehen im Einklang mit den jüngsten Entwicklungen in der Politik, bei denen Bundesjustizminister Dr. Volker Wissing die Dringlichkeit des Kampfes gegen häusliche Gewalt betont und angekündigt hat, das Gewaltschutzgesetz zu reformieren.
Elektronische Fußfesseln zum Schutz von Opfern
Ein zentrales Element dieser Reform ist die geplante Einführung elektronischer Fußfesseln für Täter, die gesetzlich angeordnet werden sollen. Bei einer Annäherung des Täters an das Opfer wird dieses gewarnt und die Polizei alarmiert. Dies könnte eine entscheidende Maßnahme sein, um Frauen besser zu schützen, da in Deutschland beinahe jeden zweiten Tag eine Frau durch ihren (Ex-)Partner ums Leben kommt.
Das Gewaltschutzgesetz, das bereits seit 2002 in Kraft ist, ermöglicht es Betroffenen, Schutzanordnungen bei Familiengerichten zu beantragen. Diese Anordnungen können etwa Verbote beinhalten, die Wohnung zu betreten oder Kontakt aufzunehmen. Zukünftig könnten Täter zudem zur Teilnahme an sozialen Trainingskursen verpflichtet werden, um Gewalt vorzubeugen und ihnen Lösungswege aufzuzeigen. Die politischen Maßnahmen könnten noch vor der nächsten Bundestagswahl beschlossen werden, wie BMJ jährte.
Häusliche Gewalt als gesellschaftliches Problem
Häusliche Gewalt bleibt ein tief verwurzeltes gesellschaftliches Problem, das sich nicht nur im persönlichen Umfeld, sondern auch in der Öffentlichkeit zeigt. Laut Statista waren 2023 rund 181.000 der etwa 256.000 Opfer von häuslicher Gewalt Frauen. Bei der Partnerschaftsgewalt lag der Frauenanteil sogar bei 79%. Die Situation wird durch die Tatsache verschärft, dass viele Taten nicht gemeldet werden. Dies zeigt sich auch in der hohen Anzeigebereitschaft, die oft mit sozialem Druck und Scham korreliert.
Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, der am 25. November begangen wird, erinnert uns daran, dass diese Thematik nicht nur lokal, sondern global relevant ist. Die Beratungsstelle „Frauen helfen Frauen + AUSWEGE“ ist von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 17 Uhr erreichbar. Für Notfälle stehen auch Ansprechpartnerinnen über den Anrufbeantworter zur Verfügung.
Es bleibt zu hoffen, dass die geplanten Reformen und die verstärkte Präventionsarbeit in Schulen und Kindergärten dazu beitragen, das Bewusstsein für sexualisierte Gewalt zu schärfen und den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen.