Bad Dürrheim: Neues Tiny Apartment-Projekt sorgt für hitzige Debatten!
Bad Dürrheim plant Tiny Apartments zur Deckung des Wohnraumbedarfs. Geplante nachhaltige Bauweise entsteht am Friedhofsweg.

Bad Dürrheim: Neues Tiny Apartment-Projekt sorgt für hitzige Debatten!
In Bad Dürrheim tut sich was in der Wohnraumpolitik. Angesichts der steigenden Einwohnerzahl und der wachsenden touristischen Infrastruktur hat die Stadt einen projizierten Bedarf an neuen Wohnflächen festgestellt. Das geplante Bauvorhaben „Bildstöckle“ mit seinen Tiny Apartments soll dieser Nachfrage Rechnung tragen. Laut dem Schwarzwälder Bote hat das Projekt bereits eine positive Resonanz im Gemeinderat gefunden, wo Bürgermeisterstellvertreter Klaus Götz erklärte, dass das Mischgebiet am Friedhofsweg in ein Wohngebiet umgewandelt werden soll.
Das Bauvorhaben, das vom Inhaber des Waldeckhotels, Rüdiger Schrenk, vorgestellt wurde, umfasst ein 0,2 Hektar großes Grundstück. Die Pläne sehen eine erhöhte Geschosszahl vor – von bislang einem auf drei Vollgeschosse. Das Gebäude wird mit einer Höhe von circa 10,5 Metern und einer Länge von etwa 15 Metern errichtet. Um die Lärmbelästigung von der nahen B27 zu minimieren, sind dreifachverglaste Fenster und eine nachhaltige Bauweise mit Photovoltaikanlagen eingeplant.
Wohneinheiten für junge Fachkräfte
Das Konzept sieht insgesamt 21 Tiny Apartments vor, die zwischen 27 und 30 Quadratmetern groß sind und hauptsächlich für junge Mitarbeitende und Fachkräfte des Waldeckhotels gedacht sind. Die Apartments sind als Übergangswohnungen vorgesehen, die für einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren genutzt werden können. Insgesamt könnte das Gebäude Platz für 21 bis 24 Personen bieten, wobei eine maximale Doppelbelegung pro Apartment geplant ist. Die Reduzierung der Parkplätze von 1,5 auf 1,0 pro Wohnung, aufgrund der vorzugsweise Einzelbelegung, hat bereits für Diskussionen gesorgt.
Die Stadtbaumeisterin Petra Schmidtmann unterstützt die Reduktion der Stellplätze, während einige Gemeinderatsfraktionen wie die FDP und CDU Bedenken äußerten. Der CDU-Antrag, die Stellplatzanzahl wieder auf 1,5 zu erhöhen, wurde abgelehnt, und der Gemeinderat beschloss mit vier Enthaltungen die Aufstellung des Bebauungsplans mit 1,0 Stellplätzen. Dennoch ist die Schaffung von günstigem Wohnraum in der Region ein klarer Pluspunkt dieses Vorhabens, wie auch das Südkurier berichtet.
Ein Trend zu Tiny Houses
Die Tiny House-Bewegung, die ihren Ursprung in den USA hat, gewinnt auch in Deutschland an Bedeutung. Tiny Houses bieten eine nachhaltige und kostengünstige Wohnlösung, die besonders für jüngere Menschen attraktiv ist. Diese Minihäuser, die typischerweise eine Größe von 15 bis 50 Quadratmetern haben, verlangen weniger Baumaterialien und Energie, was den ökologischen Fußabdruck verringert. Laut Immowriter nutzen viele Tiny Houses umweltfreundliche Technologien, wie Solarpaneele und Regenwassersammelsysteme, um den Ressourcenverbrauch weiter zu optimieren.
In Bad Dürrheim steht das Bauprojekt „Bildstöckle“ exemplarisch für das Potenzial von Tiny Houses, auf die Wohnraumknappheit zu reagieren und gleichzeitig nachhaltige Lebensweisen zu fördern. Die aufgestellten Pläne folglich zeigen, dass die Stadt Bad Dürrheim einen Schritt in die Zukunft wagt – mit einem klaren Blick auf respektvolle Nutzung von Raum und Ressourcen.