Wirtschaftsforum 2025: Chancen der Unternehmensnachfolge im Fokus!

Wirtschaftsforum 2025: Chancen der Unternehmensnachfolge im Fokus!
Rund 400 Gäste, darunter zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer, trafen sich heute am 5. Juli 2025 beim Wirtschaftsforum in der Region. Diskutiert wurden zentrale Themen wie die aktuelle wirtschaftliche Lage und die Fördermöglichkeiten für Zukunftsinvestitionen im Mittelstand. Organisiert wurde das Forum von der L-Bank, der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg, der Handwerkskammer Konstanz sowie der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Schwarzwälder Bote berichtet, dass unter den Gästen auch Edith Weymayr, Vorstandsvorsitzende der L-Bank, war, die die Wichtigkeit von Investitionen in digitale und nachhaltige Transformation hervorhob.
Ein weiterer Höhepunkt des Forums war die Präsentation von Johannes Heinloth, einem Vorstandsmitglied der L-Bank, der Zwischenergebnisse einer neuen Studie zur Unternehmensnachfolge vorstellte. Diese Studie kommt zu einem alarmierenden Ergebnis: Bis Ende 2025 ziehen total 231.000 Unternehmen in Deutschland eine Stilllegung in Betracht. Ein bevorstehender Generationenwechsel und das hohe Alter der Führungskräfte tragen erheblich zur Unsicherheit bei.
Herausforderungen der Unternehmensnachfolge
Die Notwendigkeit einer klaren Nachfolgeregelung ist ein zentrales Thema, wie auch in den Ergebnissen der KfW-Studie deutlich wird. Mehr als 72 % der Unternehmer beklagen einen Mangel an geeigneten Nachfolgekandidaten, was sich negativ auf die Investitionsbereitschaft auswirkt. Unklare Nachfolgeregelungen führen dazu, dass viele Unternehmer nicht in ihre Unternehmen investieren, was letztlich auch die Wirtschaftskraft der Region beeinträchtigt. Unternehmen mit gesicherter Nachfolge zeigen dagegen ein Investitionsplus von bis zu 40 %. KfW berichtet zudem von bürokratischen Hürden, die viele Unternehmer als belastend empfinden.
Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz, äußerte scharfe Kritik an den fehlenden steuerlichen Erleichterungen und den vertagten Reformen im Bereich der Sozialsysteme. Er fordert dringende Maßnahmen der Politik, um verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die es dem Mittelstand ermöglichen, in die Zukunft zu investieren. Auch Birgit Hakenjos, Präsidentin der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, betonte die Stärkung des regionalen Mittelstands und die Notwendigkeit optimaler Standortbedingungen für Unternehmen.
Nachhaltigkeit in der Unternehmensnachfolge
Ein weiterer spannender Aspekt, der beim Forum zur Sprache kam, war die Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensnachfolge. Dies wird zunehmend als entscheidender Faktor angesehen. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie ihre Abhängigkeit von volatilen Märkten reduzieren sollten, und setzen somit auf nachhaltige Geschäftsmodelle. Diese sind nicht nur zukunftsfähig, sondern auch ein wichtiges Signal für mögliche Investoren. Laut einer Studie von PwC berücksichtigen 75 Prozent der Investoren ESG-Kriterien bei ihren Entscheidungen. Der Mittelstandsbund hebt hervor, dass insbesondere in Branchen wie Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft Nachhaltigkeit eine zentralere Rolle in der Nachfolgeplanung spielt.
Um zukunftsfähig zu bleiben, benötigen kleinere Unternehmen dringend Unterstützung bei der Umsetzung nachhaltiger Modelle. Diese können ohne die notwendigen politischen Rahmenbedingungen jedoch nur schwer realisiert werden. Der Druck durch Konsumenten und Geschäftspartner wächst, und Unternehmer sind gefordert, passende Strategien zu finden, um in der modernen Wettbewerbslandschaft bestehen zu können.